Illegale Entsorgung von Boilern verschärft die Klimakrise

Fabian

© magraphics / stock.adobe.com

Knapp die Hälfte aller ausgedienten Boiler und Warmwasserspeicher enthalten hochgradig klimaschädliche FCKW. DUH-Berechnungen zeigen: Falsche Entsorgung von Boilern und Warmwasserspeichern verursacht jährliche Treibhausgasemissionen von bis zu drei Millionen Tonnen CO2. DUH fordert von Umweltministerin Lemke schnelle Lösungen für die umweltgerechte Entsorgung von Boilern bei bevorstehender Novellierung des Elektrogesetzes.

Problem der illegalen Entsorgung

In Berlin wurde am 26.4.2024 bekannt, dass alte Boiler und Warmwasserspeicher häufig illegal entsorgt werden, was die Klimakrise erheblich verschärft. Laut einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter verschiedenen Beteiligten wie Handwerkskammern und Entsorgern enthalten etwa die Hälfte der bei Sanierungen ausgebauten Boiler noch immer FCKW. Die unsachgemäße Entsorgung dieser Geräte führt dazu, dass klimaschädliche und ozonschichtzerstörende Stoffe in die Atmosphäre gelangen.

Geforderte gesetzliche Anpassungen

Die DUH hat berechnet, dass durch die illegale Entsorgung dieser Geräte jährlich bis zu 3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt werden. Um dies in Zukunft zu verhindern, sieht die DUH die Notwendigkeit, dass Umweltministerin Steffi Lemke das Elektrogesetz verschärft und Handwerksbetriebe verpflichtet werden, entsprechende Vorschriften umzusetzen. Ebenso wird gefordert, dass die Vollzugsbehörden der Bundesländer Kontrollen zur Entsorgung intensivieren.

Appell der DUH

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, berichtete, dass täglich alte Boiler und Warmwasserspeicher bei Sanierungen ausgebaut, jedoch oft nicht in geeigneten Recyclinganlagen entsorgt werden. Sie kritisierte, dass einige Handwerksverbände sich nicht an das Elektrogesetz gebunden fühlen. Daher fordert sie von Umweltministerin Lemke, das Gesetz anzupassen und Handwerksbetriebe zu verpflichten, ausgediente Geräte ordnungsgemäß zurückzunehmen und zu entsorgen, insbesondere bei der Installation neuer Geräte. Zusätzlich sollten diese Geräte einheitlich als Elektrogeräte klassifiziert werden, um rechtliche Unsicherheiten zu beseitigen und eine umweltfreundliche Entsorgung sicherzustellen.

Mangelnde Nutzung von Recyclinganlagen

Es zeigt sich, dass die meisten Boiler und Warmwasserspeicher derzeit nicht wie vorgeschrieben über Wertstoffhöfe gesammelt und in Spezialanlagen recycelt werden. Vor allem unter Handwerkskammern und kommunalen Entsorgern herrscht Unkenntnis über diese Problematik, obwohl spezialisierte Recyclinganlagen vorhanden sind, die bislang kaum genutzt werden.

Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft

Thomas Fischer, DUH-Leiter der Kreislaufwirtschaft, wies darauf hin, dass jährlich hunderttausende Tonnen Elektroschrott, darunter auch Kühlschränke, Bildschirme und Drucker, ohne die gesetzlich vorgeschriebene Vorbehandlung in Autoschreddern landen. Dabei werden erhebliche Mengen an Schadstoffen freigesetzt. Er kritisierte die Vollzugsbehörden der Länder dafür, dass sie das geltende Recht nicht durchsetzen und forderte sie auf, Schrott- und Altmetallhändler künftig effektiv zu kontrollieren und die illegale Annahme und Behandlung von Elektrogeräten wirksam zu bestrafen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 25.04.2024