Klimaschutz in Deutschland: Fortschritte seit 2023

Fabian

Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), erklärte in Bezug auf die Bedenken, die mit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine aufkamen, dass eine Rückkehr zu Kohle und anderen fossilen Brennstoffen nicht stattgefunden habe. Er führte dies hauptsächlich auf den erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien zurück, der einen bedeutenden Fortschritt im Klimaschutz darstellt. Messner wies jedoch darauf hin, dass nicht alle Sektoren gleich gut abschneiden, insbesondere der Verkehrssektor, der weiterhin große Herausforderungen aufweist. Er betonte die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen, beispielsweise durch die Förderung der Elektromobilität und den Abbau klimaschädlicher Subventionen. Er zeigte sich optimistisch, dass die nationalen Klimaziele bis 2030 erreicht werden können, da bereits erhebliche Fortschritte gemacht wurden.

Rückgang der Emissionen in der Energiewirtschaft

Im Sektor Energiewirtschaft sanken die Treibhausgasemissionen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 51,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente oder 20,1 Prozent. Dieser Rückgang ist auf einen verminderten Einsatz fossiler Brennstoffe zur Strom- und Wärmeerzeugung zurückzuführen, insbesondere beim Einsatz von Braun- und Steinkohle sowie Erdgas. Die Gründe hierfür sind unter anderem eine verringerte Kohleverstromung, der zielstrebige Ausbau erneuerbarer Energien, ein Stromimportüberschuss bei gleichzeitig gesunkener Energienachfrage, Energieeinsparungen aufgrund gestiegener Verbraucherpreise und milde Witterungsverhältnisse in den Wintermonaten.

Emissionsrückgang in der Industrie

In der Industrie setzte sich der Rückgang der Emissionen fort, mit etwa 155 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2023, was einem Rückgang von fast 13 Millionen Tonnen oder 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies liegt 18 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente unter der für 2023 angesetzten Jahresemissionsmenge. Auch in diesem Sektor wurde der Rückgang hauptsächlich durch einen geringeren Einsatz fossiler Brennstoffe, vor allem von Erdgas und Steinkohle, erreicht. Einfluss darauf hatten die negative konjunkturelle Entwicklung und gestiegene Herstellungskosten, die zu einem Rückgang der Produktion führten.

Verbesserungen im Gebäudesektor

Im Gebäudesektor wurde eine Reduktion der Emissionen um 8,3 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente erreicht, was insgesamt rund 102 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausmacht (ein Rückgang von 7,5 Prozent). Trotz dieser Minderung überschritt der Sektor die zulässige Jahresemissionsmenge um etwa 1,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Hauptfaktoren für die Emissionsreduktion waren Energieeinsparungen durch milde Witterungsverhältnisse und höhere Verbraucherpreise, sowie der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen.

Herausforderungen im Verkehrssektor

Im Jahr 2023 stieß der Verkehrssektor rund 146 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente aus, was einem Rückgang von 1,8 Millionen Tonnen (1,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr entspricht, jedoch 13 Millionen Tonnen über der zulässigen Jahresemissionsmenge liegt. Der Verkehrssektor verfehlt somit sein Ziel deutlich und entfernt sich weiter vom gesetzlichen Zielpfad. Der geringe Rückgang der Emissionen ist nicht auf effektive Klimaschutzmaßnahmen, sondern auf eine abnehmende Fahrleistung im Straßengüterverkehr zurückzuführen. Im Gegensatz dazu nahm der Pkw-Verkehr 2023 leicht zu, wobei neu zugelassene Elektrofahrzeuge einen leicht emissionsmindernden Effekt hatten.

Blick auf 2030: Erreichung der Klimaziele

Die aktuellen Projektionsdaten für 2030 zeigen, dass die neuen Klimaschutzmaßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene wirksam sind. Mit einem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien bleiben die nationalen Klimaziele erreichbar. Die sektorübergreifende kumulierte Jahresemissionsgesamtmenge deutet sogar auf eine Übererfüllung der Ziele hin. Während der Verkehrssektor und der Gebäudesektor Herausforderungen aufweisen, übertreffen der Energiewirtschaftssektor und der Industriesektor ihre Emissionsziele, was auf einen erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung der Industrie zurückzuführen ist.

Dieser Text beruht auf der Pressemitteilung Nr. 11/2024 des Umweltbundesamtes