Deutschlandticket: Ein Jahr Erfolg und Herausforderungen

Fabian

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Ein Jahr nach seiner Einführung zog Verkehrsminister Oliver Krischer eine positive Bilanz des Deutschlandtickets. Er hob hervor, dass dieses Ticket bereits als das erfolgreichste in der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs gilt. Es vereinfacht die Tarifstruktur, trägt zum Klimaschutz bei und entlastet die Pendlerinnen und Pendler finanziell erheblich. Anlässlich des Jahrestages am 1. Mai äußerte der Minister, dass etwa die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer bundesweit neu hinzugewonnen wurden, die zuvor zumindest gelegentlich den öffentlichen Nahverkehr genutzt hatten. In Nordrhein-Westfalen konnte das Ticket über eine Million Menschen stärker an den öffentlichen Nahverkehr binden. Krischer betonte weiterhin, dass das Deutschlandticket quer durch die Bevölkerung, von Schülerinnen und Schülern bis zu den Berufspendlern, breite Akzeptanz findet.

Steigende Abonnementzahlen

Seit dem 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket erstmals bundesweit in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs gültig, einschließlich in Nordrhein-Westfalen. Der Verkauf startete im Mai 2023 mit etwa 1,5 Millionen Tickets und stieg auf rund drei Millionen Abonnenten. Dieser Zuwachs ist teilweise auf das weit verbreitete Deutschlandticket Schule zurückzuführen, das vergünstigt an Schülerinnen und Schüler ausgegeben wird, sowie auf die Ausgabe des Tickets an über eine halbe Million Studierende seit dem Sommersemester. Kürzlich begann auch der Vertrieb des Deutschlandtickets Sozial, von dem derzeit monatlich rund 80.000 Tickets abgesetzt werden. In Nordrhein-Westfalen konnten im ersten Jahr schätzungsweise 200.000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen werden, die zuvor überwiegend mit dem Auto unterwegs waren. Mehr als die Hälfte aller Fahrten im öffentlichen Nahverkehr werden mittlerweile mit dem Deutschlandticket unternommen, wobei im Mai und Juni 2023 noch jede fünfte bzw. vierte Fahrt damit absolviert wurde. Etwa sieben Prozent der Fahrten mit dem Deutschlandticket ersetzen Fahrten mit dem Auto oder Motorrad, was bundesweit zu einer Einsparung von 1,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr führt.

Ausblick und Herausforderungen

Verkehrsminister Oliver Krischer äußerte sich zufrieden über das erste Jahr des Deutschlandtickets, wies jedoch auch auf bestehende Herausforderungen hin. Die dauerhafte Finanzierung des Tickets bleibt eine offene Frage, um es weiterhin zu einem erschwinglichen Preis anbieten zu können. Außerdem stehen die Ausbau- und Modernisierungsarbeiten der Schieneninfrastruktur als große Herausforderungen in den kommenden Jahren bevor. Krischer betonte, dass nicht alle Probleme sofort gelöst werden können, insbesondere wenn es um Verspätungen und Ausfälle im Bus- und Bahnverkehr geht. Die derzeitigen Baustellen seien jedoch Investitionen in eine zukunftsfähige öffentliche Verkehrsinfrastruktur.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutuz und Verkehr NRW vom 30.04.2024