Neue Kontroverse in Bayern: Fischotter-Abschuss trotz Alternativen

Fabian

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Berlin, 14.8.2024: In Bayern tritt morgen eine neue artenschutzrechtliche Ausnahmeverordnung in Kraft, die den streng geschützten Fischotter erneut zum Abschuss freigibt und dessen Geltungsbereich auf ganz Bayern ausweitet. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert heftig, dass die Bayerische Staatsregierung den Fischotter-Abschuss als einzige Option für die Teichwirtschaft darstellt und fordert, dass stattdessen konstruktive Lösungen mit Naturschutzverbänden gesucht werden sollten.

Kritik an den Abschussplänen

Sascha Müller-Kraenner, der Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte sich dazu, dass trotz der erfolgreichen Klage gegen die Abschusspläne Söders Ende April die Bayerische Staatsregierung weiterhin den streng geschützten Fischotter ins Visier nehme. Die neue Verordnung verlagere zentrale Probleme auf die Naturschutzbehörden. Diese Behörden seien angehalten, Abschusskontingente im Einklang mit dem Naturschutzrecht zu sichern, zuzuordnende Schäden dem Fischotter rechtssicher zuzuschreiben und sicherzustellen, dass zumutbare Alternativen ausgeschöpft wurden. Die unzureichenden Datengrundlagen, das Fehlen adäquater Methoden zur Schadenserhebung und die Überlastung der Behörden machten dies zu einer Farce. Müller-Kraenner betonte, dass das Verhalten der Bayerischen Staatsregierung zeige, dass sie nicht an einer konstruktiven Lösung interessiert sei.

Forderungen für nachhaltige Lösungen

Er betonte weiterhin die Dringlichkeit, wirksame Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung der ökologisch bedeutsamen Teichwirtschaft zu ergreifen, anstatt den Fischotter zu stigmatisieren. Als eine mögliche Anfangsmaßnahme zur Entlastung schlug er die Förderung von Flussrenaturierungen vor, um die natürlichen Lebensräume der Fließgewässer samt ihres natürlichen Nahrungsspektrums für den Fischotter wiederherzustellen. Müller-Kraenner bekräftigte, dass die DUH bereitstehe, um gemeinsam mit den Beteiligten Lösungen zu entwickeln, die sowohl der Teichwirtschaft als auch dem Fischotter zugutekommen würden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUh) vom 14.08.2024

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