Renaturierung des Malzbaches: Ein Schritt zur Wiederansiedlung des Fischotters in Deutschland

Fabian

© Gary Perkin / stock.adobe.com

In Eisenberg hat am 8. Mai 2024 die gemeinsame Initiative des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz, der Deutschen Umwelthilfe und der Stadt Eisenberg zur Renaturierung des Malzbaches begonnen. Die Initiative ist ein Teil des Projekts „Deutschland wieder Otterland – Die bundesweite Vernetzung von Gewässerlandschaften für den Fischotter“, das von Svane Bender im Rathaus vorgestellt wurde. Nach der Vorstellung führte Bürgermeister Michael Kieslich die Anwesenden in die Kleingartenanlage „Kirschberg“, die für das Projekt genutzt wird. Die offizielle Eröffnung erfolgte mit der symbolischen Sicherung des Bauabschnittes durch Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel und Bürgermeister Kieslich.

Zentrale Bedeutung Thüringens im Projekt

Burkhard Vogel erklärte, dass Thüringen in dem Projekt eine zentrale Rolle spiele, da sich dort die derzeitige Ausbreitungsgrenze des Fischotters in Deutschland befinde. Durch die Wiederbesiedlung ehemaliger Ottergebiete, wie am Malzbach geplant, könne die Art zukünftig wieder in ganz Deutschland heimisch werden.

Wichtigkeit naturnaher Gewässer

Bürgermeister Michael Kieslich betonte die Bedeutung naturnaher Gewässer sowohl für den Fischotter als auch für den Hochwasserschutz und die Schaffung von Naturerlebnisräumen für die Bevölkerung. Er begrüßte die Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe und äußerte seine Vorfreude darüber, die Rückkehr der Natur am Malzbach miterleben zu dürfen.

Neue Ansätze für den Artenschutz

Svane Bender beschrieb die zahlreichen Bedrohungen für den streng geschützten Fischotter, von Verkehrsopfern bis hin zur Bedrohung durch die Klimakrise. Sie erwähnte, dass die Deutsche Umwelthilfe seit Jahren gegen diese Gefahren kämpft. Erstmalig werde eine Verbindung zwischen praktischen Akteuren aus neun Bundesländern und der Wissenschaft hergestellt, um Lösungsansätze für den Schutz von Fischottern und Gewässern zu entwickeln, damit Maßnahmen wie am Malzbach landesweit Beispiel geben könnten.

Fokus auf Habitatverbesserungen

In dem Projekt „Deutschland wieder Otterland“ arbeitet die Deutsche Umwelthilfe zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und weiteren Partnern an der Wiederausbreitung des Fischotters in südwestlicher Richtung in Deutschland. In neun Modellregionen werden Maßnahmen zur Vernetzung von Gewässerlandschaften und zur Verbesserung der Habitatqualität durchgeführt, um den Erhaltungszustand der Population zu verbessern. Insbesondere in Thüringen wird der Malzbach als Auenkorridor untersucht und entwickelt. Die Stadt Eisenberg stellt hierfür Grundstücke der Kleingartenanlage „Kirschberg“ zur Verfügung, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung von Habitaten liegt, die als Trittsteinbiotope dienen sollen.

Das Projekt wird durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das Bundesamt für Naturschutz, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der DUH vom 08.05.2024