Startschuss für MoorAgentur MV: Gemeinsamer Einsatz für Moorschutz in Mecklenburg-Vorpommern

Fabian

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Unter dem Motto „Gemeinsam für die Moore in Mecklenburg-Vorpommern“ fand heute im mecklenburgischen Malchin die Auftaktveranstaltung für die MoorAgentur Mecklenburg-Vorpommern und die neuen Moorschutzbeauftragten bei den Wasser- und Bodenverbänden (WBV) statt. Ziel ist es, die notwendige Expertise für Moorschutzmaßnahmen zu bündeln und diese zu den lokalen Akteuren zu bringen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, überreichten Fördermittelbescheide in Höhe von 3,5 Millionen Euro (BMUV) und 3,6 Millionen Euro (MV) an Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH für die MoorAgentur MV sowie an Malte Skau, stellvertretender Vorstand des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände MV.

Bedeutung intakter Moore

Bundesumweltministerin Steffi Lemke äußerte, dass intakte Moore als natürliche Klimaschützer fungieren, indem sie Kohlenstoff speichern und Lebensraum für viele Arten bieten, darunter auch seltene und bedrohte. Sie betonte die Wichtigkeit, entwässerte Moore zu renaturieren, die Bewirtschaftung auf nassen Moorböden zu ermöglichen und wirtschaftlich zu gestalten. Sie erklärte weiter, dass die Bereitstellung von Beratung und Unterstützung vor Ort ein wesentlicher Bestandteil sei, um den natürlichen Klimaschutz voranzubringen, unterstützt durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundes. Dies sei entscheidend, um die Klimaschutz- und Biodiversitätsziele zu erreichen.

Klimaschutz und Moore in MV

Elisabeth Aßmann aus dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern merkte an, dass Mecklenburg-Vorpommern eines der moorreichsten Bundesländer sei und etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen des Bundeslandes aus entwässerten Mooren stamme. Sie betonte, dass es folgerichtig sei, beim Klimaschutz an dieser Stelle anzusetzen. In Mecklenburg-Vorpommern gebe es 27 eigenständige, in einem Landesverband organisierte Wasser- und Bodenverbände, die für die Unterhaltung und Pflege von Gewässern und den dazugehörigen wasserwirtschaftlichen Anlagen zuständig sind. Die Wiedervernässung von Mooren verbessere zudem den Wasserrückhalt in der Landschaft. Die Wasser- und Bodenverbände sowie die MoorAgentur MV seien wichtige Schnittstellen, die die Anbahnung und Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen, um die Klimaschutzziele des Bundeslandes zu erreichen.

MoorAgentur MV als Beratungsstelle

Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH für die MoorAgentur MV, äußerte sich erfreut darüber, dass zusätzlich zum Paludi-Pilotprojekt die MoorAgentur MV ihre Tätigkeit aufnimmt. Sie erklärte, die Agentur solle als Beratungsstelle für Fragen zur Finanzierung und zu neuen Bewirtschaftungsformen dienen. Bei der Landgesellschaft seien eine Reihe von Naturschutzvorhaben angesiedelt, die überwiegend in der Außenstelle Greifswald bearbeitet werden. Als anerkannte Flächenagentur übernehme die Landgesellschaft seit vielen Jahren vielfältige Projekte in allen Naturräumen des Landes, einschließlich Kompensationsmaßnahmen und Ökokonten, die von den Fachleuten erfolgreich umgesetzt, vermarktet und nachhaltig gepflegt werden. Ihr Pilotvorhaben für Paludikultur, das sie in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald umsetzen, ergänze diese Natur- und Klimaschutzmaßnahmen sinnvoll.

Einzigartige Schnittstelle im Moorschutz

Die MoorAgentur MV stellt eine bundesweit einzigartige Schnittstelle zwischen Praxis, Verwaltung und Wissenschaft in Bezug auf Moorschutzfragen dar. Zu den Hauptaufgaben der Agentur zählt die Informationsvermittlung über zentrale Fragestellungen, die Beratung der verschiedenen Akteure mit Fachexpertise und die Vernetzung dieser Akteure untereinander. Auf der heutigen Auftaktveranstaltung im „Wasserwerk der Zukunft“, zu der über 65 Gäste als Vertreter verschiedener Institutionen des Bundes und des Landes, aus Verbänden und Naturschutzorganisationen anwesend waren, fand neben einer Diskussionsrunde auch ein Besuch von Moorflächen nahe der Stadt Malchin statt. Hierdurch konnten neben den neuen Akteuren auch viele Beteiligte aus der Region Malchin und dem gesamten Bundesland ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 02.05.2024