Neustart für Nachhaltigkeit: KI-Pilotprojekte im Mittelstand 2024

Fabian

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Im April 2024 startete der Green-AI Hub Mittelstand fünf neue KI-Pilotprojekte, um die Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu fördern. Diese Projekte sind auf sechs Monate ausgelegt und betreffen Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie dem Baugewerbe, der Automobilindustrie, dem Bäckerhandwerk und der Informationstechnologie. Diese Initiative ist Teil einer ersten Folge von Pilotprojekten, die bereits im Oktober 2023 begonnen hatten. Der Green-AI Hub Mittelstand wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unterstützt.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von KI

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte, dass die breite Anwendung von KI-Lösungen, von Automobilzulieferern bis zu Bäckereien, den Bedarf im Mittelstand verdeutlicht. Sie lobte die Betriebe für ihre hervorragende Arbeit bei der Implementierung dieser Technologien, die sofortige Ergebnisse liefern. Die Initiative zielt darauf ab, die Bedeutung von KI für die Ressourceneffizienz in Unternehmen zu steigern und als Beispiel zu dienen, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird.

Neue Teilnehmer der zweiten Pilotphase

Ein Bauunternehmen aus Berlin setzt auf zirkuläres Bauen, wodurch Kosten, Abfall und CO₂-Emissionen reduziert werden. Sie nutzen KI-Matching-Algorithmen, um wiederverwendbare Gebäudebestandteile in neuen Projekten zu berücksichtigen.

Automatisierung in der Automobilzulieferindustrie

Ein Automobilzulieferer aus Sachsen verarbeitet Textilien für Airbags, wobei die Qualitätskontrolle größtenteils am Ende des Produktionsprozesses durch die Mitarbeiter erfolgt. Das KI-Pilotprojekt wird eine automatisierte Qualitätsprüfung durch Computer Vision einführen, was den Ressourcenverbrauch reduziert.

Reduktion von Lebensmittelverschwendung

Ein Donut-Hersteller aus Berlin, der vegane Backwaren produziert, arbeitet mit einem Start-up zusammen, um vermeidbare Lebensmittelverschwendung beim Warentransport zu minimieren. Forecasting-Algorithmen werden eingesetzt, um die Bedarfe im Einzelhandel intelligent zu bestimmen.

CO₂-Fußabdruckberechnung durch KI

Ein Unternehmen, das Softwarelösungen anbietet, unterstützt Unternehmen dabei, den CO₂-Fußabdruck ihrer Produkte zu berechnen. Das KI-Pilotprojekt zielt darauf ab, die manuelle Klassifizierung der Materialstücklisten durch den Einsatz von natürlicher Sprachverarbeitung und maschinellen Lerntechnologien zu automatisieren.

Verbesserung der Instandhaltungsstrategien

Ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen entwickelt Software für die Instandhaltung. Das KI-Pilotprojekt fokussiert sich auf die Verbesserung der Wartungs- und Instandhaltungsstrategien durch KI-basierte Vorhersagemodelle, um unnötige Mehrfahrten und Fehlproduktionen von Ersatzteilen zu vermeiden.

Freie Verfügbarkeit entwickelter KI-Lösungen

Der Green-AI Hub Mittelstand unterstützt KMU bei der Umsetzung von KI-Projekten zur Ressourcenschonung. Diese Dienstleistung ist kostenfrei und die entwickelten Lösungen werden als Open-Source veröffentlicht. Bis Ende 2025 sind bis zu 20 Pilotanwendungen geplant.

Bewerbung für die nächste Projektphase

  • KMU sind eingeladen, sich für die dritte Runde der KI-Pilotprojekte zu bewerben.
  • Der Green-AI Hub Mittelstand ist Teil des Fünf-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ der Bundesregierung und wird mit 150 Millionen Euro gefördert. Die Koordination erfolgt durch eine gemeinnützige Organisation, und die operative Umsetzung wird von mehreren Forschungs- und Technologiezentren durchgeführt.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 03.05.2024