KI für den Umweltschutz: Mittelstand präsentiert Erfolge beim Green-AI Hub Forum

Fabian

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Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in Berlin das diesjährige Green-AI Hub Forum eröffnet, bei dem zehn mittelständische Unternehmen demonstrieren, wie sie erfolgreich Künstliche Intelligenz (KI) zur Steigerung der Ressourceneffizienz einsetzen. Die vorgestellten KI-Projekte wurden unter der Schirmherrschaft des Green-AI Hub Mittelstand, einer Initiative des BMUV, entwickelt. Etwa 120 Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und der Forschung kamen zusammen, um sich über den gewinnbringenden Einsatz von KI-Technologien auszutauschen.

Einsatz von KI im Mittelstand

Die Bundesumweltministerin äußerte sich dahingehend, dass die Pilotprojekte des Green-AI Hub Mittelstand auf innovative Weise KI nutzen, um Ressourcenschutz und Materialeinsparungen zu fördern. Sie betonte die Rolle des Mittelstandes bei der Bewältigung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen durch moderne KI-Lösungen, die zur nachhaltigen Transformation des Landes beitragen. Der Mittelstand sei dabei ein zentraler Motor für Fortschritt, der durch die Verbreitung der Ergebnisse der Pilotprojekte unterstützt wird.

Erfolgsgeschichten der Pilotprojekte

Alle Projekte haben ihre Pilotphase erfolgreich abgeschlossen. Der Verpackungshersteller 4packaging teilte mit, dass die Integration der KI in die betrieblichen Abläufe entscheidend sei und dass ein isoliertes KI-Modell oder das Beibehalten alter Prozesse nicht die gewünschten Effekte bringe. Dies sei von Beginn des Pilotprojekts an berücksichtigt worden. Durch den Einsatz von KI konnten bei 4Packaging durchschnittliche Material- und Energieeinsparungen von 10 bis 15 Prozent erzielt werden. Jährlich könnten bis zu zwölf Tonnen CO₂-Äquivalente und 73 Tonnen Material im Lebenszyklus eingespart werden.

Weitere KI-Initiativen und ihre Auswirkungen

Die KÜBLER GmbH hat im Rahmen ihres KI-Pilotprojekts den Herstellungsprozess ihrer Heizungsanlagen optimiert, indem sie einen Digitalen Zwilling einsetzte. Durch die verbesserte Planung und Dimensionierung neuer Hallen konnten umfassend Material, Energie und CO₂ eingespart werden, was nicht nur das Unternehmen, sondern auch seine Kunden begünstigt.

Die Johann Herges GmbH konnte durch den KI-gestützten 3D-Druck orthopädischer Einlagen ihre Materialbilanz erheblich verbessern und den Materialverbrauch um über 70 Prozent reduzieren. In Kooperation mit INTEX entwickelte der Green-AI Hub Mittelstand ein KI-gestütztes System für Vorschläge und Retouren nachhaltiger Textilien, das das Potenzial hat, jährlich mehrere Millionen Tonnen Textil einzusparen.

Effizienzsteigerung in der Produktion

SWMS hat mittels KI das Monitoring von 3D-gedruckten Teilen optimiert. Das KI-Pilotprojekt reduzierte den Materialverbrauch signifikant, indem es Druckfehler durch eine KI-gestützte Überwachung verringerte und so etwa ein Drittel des Materials einsparte.

Anerkennung und zukünftige Projekte

Dr. Constanze Haug, Geschäftsführerin der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH, lobte die beteiligten Unternehmen und betonte die Bedeutung von KI-Initiativen für den Natur- und Umweltschutz. Sie erwähnte, dass der Ansatz, Ressourcenknappheit durch den Einsatz moderner KI-Technologie anzugehen, sehr vielversprechend sei. Zudem hob sie hervor, dass der Green-AI Hub Mittelstand neben den zehn bereits gestarteten auch neue Pilotprojekte initiierte und dass das Green-AI Hub Mobil KI-Anwendungen direkt zu den Unternehmen bringt. Sie dankte allen Mitwirkenden und den Unternehmen, die diese Angebote nutzen.

  • Die entwickelten KI-Lösungen werden nach Abschluss der Projekte als Open Source verfügbar gemacht. Neben den fünf ersten abgeschlossenen Projekten wurden auch fünf neue Pilotprojekte vorgestellt. Beteiligte Unternehmen aus verschiedenen Branchen, wie der Automobilindustrie und dem Bäckerhandwerk, werden in den nächsten sechs Monaten ihre Projekte durchführen, begleitet vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und weiteren Einrichtungen. Unternehmen sind weiterhin eingeladen, eigene Pilotprojekte zu starten.
  • Der Green-AI Hub Mittelstand ist Teil des Fünf-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ der Bundesregierung, das mit 150 Millionen Euro vom BMUV gefördert wird. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH koordiniert im Auftrag des BMUV die Umsetzung, während das DFKI, das Wuppertal Institut, das VDI Technologiezentrum und das VDI Zentrum Ressourceneffizienz den Betrieb übernehmen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 14.05.2024