Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in Berlin die KlimaWildnisZentrale eröffnet, indem sie symbolisch einen Schlüssel übergab. Diese neue Einrichtung dient der Unterstützung der Bundesregierung und verschiedener Akteure deutschlandweit bei der Durchführung von Fördermaßnahmen im Bereich der Wildnispolitik. Seit Februar 2024 sind in Berlin sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, deren Aufgaben darin bestehen, Wildnisakteure zu vernetzen sowie beratende und unterstützende Dienstleistungen anzubieten. Dies markiert den Beginn eines weiteren Projekts im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung.
Bedeutung der Wildnisgebiete
Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte, dass Wildnisgebiete der Natur Raum und Zeit bieten, sich selbstständig zu regenerieren. Sie betonte die geringe, aber bedeutende Rolle dieser Gebiete in unserer Landschaft, in denen Wälder natürlich altern, Flüsse naturnahe Auen bilden und Moore mit der Zeit eine mächtige Torfschicht entwickeln können. Diese Prozesse seien entscheidend für die langfristige Kohlenstoffspeicherung. Zudem würden Wildnisgebiete durch die Speicherung von Wasser und den Erhalt eines natürlichen Wasserhaushalts helfen, die Folgen der Klimakrise zu mindern. Die Biodiversität in diesen Gebieten trage zur Resilienz der Lebensräume bei. Das für diese Aufgaben erforderliche bundesweit vernetzte Fachwissen werde durch die KlimaWildnisZentrale bereitgestellt.
Dynamische Naturentwicklung
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, äußerte sich dazu, dass Gebiete mit ungelenkter Naturentwicklung als Experimentierräume dienen, in denen die Natur sich frei unter veränderten Bedingungen entwickeln kann. Aus diesen Entwicklungen könne man lernen, welche Baumarten unter neuen Klimabedingungen resilient sind. Sie erwähnte ebenfalls, dass es ein Ziel sei, in der Bevölkerung mehr Akzeptanz für natürliche und ungenutzte Bereiche zu schaffen. Die Information der Öffentlichkeit sei daher eine der Aufgaben der neuen Wildniszentrale.
Funktionen der KlimaWildnisZentrale
Jana Planek, Leiterin der KlimaWildnisZentrale, beschrieb die Aufgaben ihrer Einrichtung, die darin bestehen, bundesweit für mehr Wildnis zu werben, Fachinformationen bereitzustellen, Wildnisakteure zu vernetzen und KlimaWildnis-Botschafter zu koordinieren. Sie betonte, dass die KlimaWildnisZentrale beratende und unterstützende Funktionen für alle Wildnis-Akteure habe, unabhängig davon, ob es sich um Naturschutzorganisationen, Landesbehörden oder Privatpersonen handele.
Förderung durch Bundesämter
Das Bundesamt für Naturschutz und das Bundesumweltministerium unterstützen seit 2019 die Entwicklung von Wildnis in Deutschland durch den Wildnisfonds und zukünftig auch durch das Programm „KlimaWildnis“. Die KlimaWildnisZentrale in Berlin profitiert von Mitteln aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Dort werden vielfältige Aktivitäten rund um die Themenfelder Wildnis und Natürlicher Klimaschutz gebündelt, die das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz ergänzen.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 15.05.2024