Engagement für nachhaltige Bioabfallverwertung in Deutschland gewürdigt

Fabian

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Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann, hat auf der IFAT in München zahlreiche Kommunen für ihre vorbildliche Bioabfallsammlung ausgezeichnet. Sie nutzte diese Gelegenheit auch, um zur Teilnahme an der #biotonnenchallenge2024 aufzurufen, einer Initiative der Aktion Biotonne Deutschland. Dieses Netzwerk, unterstützt von verschiedenen Umwelt- und Wirtschaftsverbänden sowie kommunalen Unternehmen, setzt sich bundesweit für eine verbesserte Bioabfallverwertung ein.

Bedeutung optimaler Bioabfallverwertung

Bettina Hoffmann betonte die Bedeutung einer optimalen Verwertung von Bioabfällen, da sie nicht nur wertvolle Ressourcen einspare, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Sie erklärte, dass Bioabfälle für die Produktion von Biogas, hochwertigen Komposten und Gärrückständen genutzt werden können, wodurch Primärenergieträger, mineralische Düngemittel und Torf ersetzt werden. Dies fördere einen weitgehend geschlossenen Stoffkreislauf. Für die Qualität der Bioabfälle sei eine vollständige und sortenreine Sammlung entscheidend, und es bestehe Verbesserungsbedarf bei der Sammlung und Trennung von Bioabfällen.

UBA-Präsident zur Kreislaufwirtschaft

Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamts, beschrieb die Verwertung von Bioabfällen als vorbildlich für die Kreislaufwirtschaft. Er betonte die Wichtigkeit einer sauberen, getrennten Sammlung für die Nutzung von Komposten und Gärresten aus Bioabfällen und wies darauf hin, dass Fremdstoffe wie Kunststofftüten die Qualität der Endprodukte beeinträchtigen und potenziell Schadstoffe in landwirtschaftlich genutzte Böden einbringen könnten. Er begrüßte daher die Fokussierung der Aktion Biotonne auf die Menge und Qualität der Bioabfälle.

Abschluss der Biotonnenchallenge 2023

Die Biotonnenchallenge 2023 der Aktion Biotonne Deutschland endete auf der IFAT und stand unter dem Motto „Deutschland sucht die Biotonnen-Bessermacher“. Ziel war es, die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, die Fremdstoffanteile in ihren Biotonnen zu reduzieren. Zu Beginn der Challenge wurden die Fremdstoffanteile durch die Chargenanalyse der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. festgestellt. Anschließend wurden die Teilnehmer über eine Kommunikationskampagne informiert, und ein Jahr später zeigte eine erneute Messung eine Halbierung des Fremdstoffanteils. Für diese Leistung wurden die Teilnehmer von Bettina Hoffmann gewürdigt.

Aufruf zur Teilnahme an der #biotonnenchallenge2024

Die Aktion Biotonne Deutschland fordert Kommunen und Abfallwirtschaftsbetriebe zur Teilnahme an der #biotonnenchallenge2024 auf. Neu ist dabei die Kategorie „Beste Kampagne zur Biotonne“, in der eine Jury die Öffentlichkeitsarbeit nach Kriterien wie Kreativität und Wirksamkeit auszeichnet. Die Challenge kombiniert Öffentlichkeitsarbeit zur Reduzierung von Plastik, Glas oder Metall in der Biotonne mit der Messung von Fremdstoffanteilen, um die Einhaltung des ab Mai 2025 geltenden Kontrollwertes der Bioabfallverordnung zu unterstützen.

Volumen und Potenzial von Bioabfällen in Deutschland

Bioabfälle bilden mengenmäßig den größten Anteil der getrennt gesammelten Siedlungsabfälle. Jährlich werden etwa 15 Millionen Tonnen biologisch abbaubare Abfälle in deutschen Anlagen behandelt. Dabei entfallen rund 5,2 Millionen Tonnen auf Bioabfälle aus der Biotonne und 4,9 Millionen Tonnen auf Garten- und Parkabfälle. Diese Mengen entsprechen etwa 122 Kilogramm pro Einwohner und Jahr und zeigen, dass noch erhebliches Potenzial besteht, die Menge der getrennt gesammelten Bioabfälle zu steigern.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 14.05.2024