Sanierungsoffensive für nachhaltige Brückeninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen

Fabian

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Nordrhein-Westfalen plant in diesem Jahr, etwa 160 Millionen Euro in den Ersatzneubau von Brücken zu investieren. Dies ist Teil einer Sanierungsoffensive zum Erhalt der Verkehrsinfrastruktur, die einen Sanierungsplan für 400 Brückenbauwerke umfasst. Der Minister appelliert an den Bund, die Prioritäten zugunsten der Erhaltung zu verändern.

Umfassende Verkehrsinfrastruktur
Nordrhein-Westfalen, das Bundesland mit der größten Bevölkerung in Deutschland, verfügt über eine umfassende Verkehrsinfrastruktur. Diese besteht aus mehr als 16.500 Kilometern an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, 37 Tunnelanlagen, 7321 Brücken sowie weiteren Ingenieurbauwerken und über 7.800 Kilometern an Radwegen. Minister Oliver Krischer betont, dass Mobilität einen wichtigen Standortfaktor darstellt, der Wohlstand sowie soziale Sicherheit und Teilhabe sichert. Er erklärte, dass neben der Stärkung und dem Ausbau des ÖPNV auch die Erhaltung einer leistungsfähigen Straßeninfrastruktur, einschließlich der Brücken, notwendig ist. Krischer hebt die entscheidende Bedeutung des Erhalts der Infrastruktur für die Zukunft und den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen hervor und kündigt umfangreiche Investitionen in die Sanierung von Straßen und Ingenieurbauwerken an, um die Infrastruktur zukunftsfest zu machen.

Alternde Infrastruktur
Ein großer Teil der Straßeninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist veraltet, was sich insbesondere bei den regelmäßigen Überprüfungen von Tunneln und Brücken zeigt. Krischer weist darauf hin, dass die sanierungsbedürftige Infrastruktur zunehmend zu einer Belastung für den Wirtschaftsstandort und für die Pendler wird, die im Stau stehen, sowie für Anwohner, die unter Lärm leiden. Er betont, dass die Notwendigkeit einer Sanierung des Brückenbestandes durch die Ergebnisse der regelmäßigen Bauwerksprüfungen unterstrichen wird.

Ursachen der Problematik
Die Probleme der Infrastruktur sind zum einen auf den starken Zuwachs beim Güterverkehr zurückzuführen, zum anderen auf eine verfehlte Investitionspolitik in der Vergangenheit, bei der zu wenig in den Erhalt investiert wurde. Krischer stellt fest, dass die gegenwärtigen Probleme eine Folge der verfehlten Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte sind, die sich hauptsächlich auf den Ausbau statt auf den Erhalt und die Sanierung der Infrastruktur konzentrierte.

Sichtbare Folgen
Die Folgen dieser Entwicklung sind deutlich sichtbar. Die Anzahl der Sperrungen von Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren zugenommen und belastet die Infrastruktur des Bundeslandes erheblich. Krischer erwähnt spezifische Fälle wie die Sperrung der Rheinbrücke Leverkusen auf der A1 ab 2012, die Sperrungen weiterer Brücken wie die der Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp ab 2015 und andere.

Sanierungsoffensive für die Zukunft
Um die Herausforderungen zu bewältigen und die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfest zu machen, startete die Landesregierung eine Sanierungsoffensive. In den nächsten zehn Jahren sollen 400 Brücken im Zuständigkeitsbereich des Landes ersetzt werden. Für dieses Jahr sind Ersatzneubauten für 35 Brücken geplant, mit einem Gesamtvolumen von über 160 Millionen Euro. Krischer betont, dass in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig in den Erhalt der Infrastruktur investiert wurde und dass mit der Sanierungsoffensive neue Prioritäten gesetzt werden sollen: Erhalt und Sanierung vor Ausbau.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW vom 17.01.2024