Anpassung des Ruhr-Talsperrensystems: Gesetzesänderungen und Umweltschutzmaßnahmen

Fabian

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Der Ruhrverband gewährleistet durch das Ruhr-Talsperrensystem die Versorgung der Region mit Trink- und Brauchwasser für rund 4,6 Millionen Einwohner. Die Steuerung der Talsperren dient dazu, die Abflüsse der Ruhr auch während Niedrigwasserzeiten stabil zu halten, wie es im Ruhrverbandsgesetz festgelegt ist. In vergangenen Trockenjahren hat das Umweltministerium bereits temporär reduzierte Mindestabflüsse erlaubt, um die Wasserstände der Talsperren aufrechtzuerhalten.

Anpassung an den Klimawandel

Das Fluss- und Talsperrensystem der Ruhr soll laut einem Gesetzesentwurf zur Änderung des Ruhrverbandsgesetzes flexibler auf lang anhaltende Trockenperioden reagieren können. Es ist vorgesehen, dass niedrigere Mindestabflüsse im Gesetz verankert werden, um auch in Trockenzeiten eine angemessene Wasserversorgung sicherzustellen. Ausgenommen von dieser Regelung sind die ökologisch wichtigen Monate April, Mai und Juni, in denen höhere Wasserstände für die Laichzeit bestimmter Fischarten, wie der Groppe und des Bachneunauges, gewährleistet sein sollen.

Gesetzesentwurf zur Diskussion gestellt

Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen hat den Verbänden einen Entwurf zur Änderung des Ruhrverbandsgesetzes zur Stellungnahme vorgelegt.

Zusätzliche Maßnahmen zur Wasserqualitätssicherung

Der Ruhrverband wird sich mit dem Land Nordrhein-Westfalen auf Maßnahmen zur Sicherung der Wasserqualität einigen. In dieser Vereinbarung ist vorgesehen, dass der Ruhrverband zehn Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroschadstoffen ausstatten wird. Des Weiteren sind ökologische Aufwertungen bestimmter Nebengewässer geplant, wie am Wimberbach/Mühlenbach bei Wickede, der Walpke und dem Hellefelder Bach bei Arnsberg, um die Populationen der Groppe und des Bachneunauges zu unterstützen. In Kooperation mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wird ein Monitoring von Gewässerchemie und Fischpopulationen durchgeführt.

Förderung des Hochwasserschutzes

Um die Klimaresilienz der Talsperren zu verbessern, wird der Hochwasserschutz in einer separaten Vereinbarung zwischen dem Land und dem Ruhrverband hervorgehoben, in der sich der Verband zu weiteren Untersuchungs- und Analysemaßnahmen verpflichtet. Eine Überprüfung der Gesetzänderung ist nach zehn Jahren geplant.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Verkehr und Naturschutz NRW vom 04.04.2024