Globale UN-Verhandlungen gegen Plastikmüll: Lemke fordert verbindliches Abkommen

Fabian

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In Ottawa, Kanada, endete am Montag ein hochrangig besetztes Umweltministertreffen mit der Festlegung von klaren Richtlinien für ein umfassendes globales UN-Abkommen gegen Plastikmüll. Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die die Verhandlungen im Namen der Bundesregierung führte, erklärte, dass das Abkommen rechtlich bindend sein und den gesamten Produktzyklus von Plastik umfassen müsse. Vom 23. bis 29. April findet in Ottawa die vierte und vorletzte Verhandlungsrunde des zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees statt, die zur Entwicklung eines globalen UN-Abkommens gegen Plastikmüll beiträgt. Das Ziel ist es, das Abkommen bis Ende 2024 auszuhandeln, damit es in der ersten Hälfte des Jahres 2025 von einer hochrangigen UN-Konferenz verabschiedet werden kann.

Fortschritte in Ottawa

Bundesumweltministerin Lemke äußerte sich optimistisch über die Fortschritte in Ottawa und betonte die Bedeutung des Treffens als wichtigen Zwischenschritt hin zu einem starken globalen Abkommen. Sie erklärte, dass das Abkommen robust und rechtlich verbindlich sein müsse, den gesamten Produktzyklus von der Herstellung bis zur Kreislaufwirtschaft umfassen und breite Unterstützung erhalten solle, einschließlich der Industrie und des Handels. Die Ministerin unterstrich auch die Dringlichkeit der Lage, da sowohl Flora und Fauna als auch die menschliche Gesundheit durch Plastikmüll und Mikroplastik schwer beeinträchtigt werden.

Wissenschaftliche Grundlage

Die Wissenschaft hat entscheidend zur Erkenntnis des Ausmaßes und der Auswirkungen der Plastikvermüllung beigetragen. Forschungen haben gezeigt, dass Mikro- und Nanoplastikpartikel im gesamten menschlichen Körper, einschließlich bei Säuglingen und Ungeborenen, nachweisbar sind. Die Ministerinnen und Minister stimmten überein, dass das Abkommen auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und das vorhandene Wissen einen starken Handlungsdruck erzeugen sollte.

Nächste Schritte in den Verhandlungen

Das Ziel der bevorstehenden Fachverhandlungen ist es, den Entwurf des Abkommens, der knapp 70 Seiten umfasst, weiter zu konsolidieren. Die vierte Sitzung des Verhandlungskomitees ist entscheidend für den Erfolg des Abschlusses des Abkommens in diesem Jahr. Die fünfte Verhandlungsrunde, geplant vom 25. November bis 1. Dezember 2024 in Busan, Korea, wird den Verhandlungsprozess abschließen. Eine hochrangige UN-Konferenz soll das Abkommen schließlich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 offiziell verabschieden.

Dieser Text beruht auf der Pressemitteilung Nr. 049/24 des BMUV vom 23.04.2024