G7-Beschlüsse zu Umwelt- und Klimaschutz: Zeithorizont für Kohleausstieg und Plastikreduktion festgelegt

Fabian

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Das Treffen der G7 Umwelt-, Klima- und Energieminister hat kürzlich mit einer Abschlusserklärung geendet, die die Entschlossenheit der G7 bekräftigt, die globale Dreifachkrise aus Artensterben, Plastikvermüllung und Klimakrise zu bekämpfen. Erstmals wurde ein konkreter Zeithorizont für den Kohleausstieg festgelegt, ein wichtiger Schritt zur globalen Abkehr von fossilen Brennstoffen. Im Rahmen der COP28-Beschlüsse haben sich die G7 darauf verständigt, die erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen. Hierzu planen sie den Ausbau von Speichern und Netzen und intensivieren ihre Kooperation mit Partnerländern. Besonders im Fokus stehen dabei die Erhöhung der Ambitionen aller großen Emittenten und die Unterstützung von Entwicklungsländern, die vom Klimawandel stark betroffen sind.

Verbindliches Plastikabkommen angestrebt

Die G7 haben ein starkes Signal für ein weltweit verbindliches Plastikabkommen bis zum Jahresende gesetzt und sich erstmals für die Reduzierung der globalen Plastikproduktion und des Konsums ausgesprochen. Sie bekräftigen ihr Ziel, bis 2040 keine zusätzliche Plastikverschmutzung zuzulassen und unterstützen dieses durch spezifische Maßnahmen. Die G7 streben außerdem eine verbesserte Koordination im Kampf gegen die globale Wasserkrise an und gründen dazu eine Wasserkoalition. Sie planen, das Abkommen zum Schutz der Hohen See bis zur nächsten VN-Ozeankonferenz im Juni 2025 zu ratifizieren. Ferner bekräftigen die G7 ihre Entschlossenheit, die in Montreal getroffene Vereinbarung zum Schutz der Natur aktiv voranzutreiben und fordern die Ausrichtung aller Finanzströme an diesen Zielen.

Steffi Lemke zur ökologischen Verantwortung

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat betont, dass es bedeutsam sei, dass die G7 ihre Verantwortung bei der Bewältigung der drei großen ökologischen Krisen anerkennen. Sie betonte die Rolle der Industriestaaten bei der Unterstützung eines globalen Plastikabkommens und bei der Forderung nach einer Reduktion der Plastikproduktion. Zudem habe die G7 das Ziel, das globale Hochseeschutzabkommen BBNJ bis Juni 2025 zu ratifizieren und hat zur Unterstützung der kommenden UN-Wasserkonferenz eine Wasserkoalition gegründet. Sie betonte, dass dies zeige, wie ernst es den G7 mit der Bekämpfung der globalen Umwelt- und Klimakrisen ist.

Anja Hajduk zum Kohleausstieg

BMWK-Staatsekretärin Anja Hajduk erklärte, dass die Einigung auf einen Zeithorizont für den Kohleausstieg ein historischer Erfolg im Klimaschutz sei. Sie hob hervor, dass die G7 eine Vorreiterrolle bei der Implementierung des COP28-Ziels einnehmen, um von fossilen Energieträgern wegzukommen. Sie betonte, dass die Gegenwart den erneuerbaren Energien gehört, da 2023 bereits 86 Prozent der weltweit neu installierten Stromkapazitäten erneuerbar waren. Um das Ziel der Verdreifachung der Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030 zu erreichen, beabsichtigen die G7, massiv in den Ausbau von Speichern und Netzen zu investieren und die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern zu vertiefen.

G7 als Vorbild im Umweltschutz

Die G7 haben ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Verschmutzung durch Plastik einzudämmen und haben den Verhandlungen in Ottawa für ein rechtlich bindendes globales Plastik-Abkommen starken Rückenwind gegeben. Sie fordern den Abschluss dieser Verhandlungen bis Ende des Jahres und bekräftigen ihr eigenes Ziel, zusätzliche Plastikverschmutzung bis 2040 zu beenden. Des Weiteren haben sie eine Wasserkoalition gegründet, um den Kampf gegen die globale Wasserkrise besser zu koordinieren und den anlaufenden Vorbereitungsprozess zur UN-Wasserkonferenz 2026 zu unterstützen.

Strategien zum Schutz der Hohen See

In einer gemeinsamen Erklärung haben die G7 aufgerufen, das Abkommen zum Schutz der Meere auf Hoher See (BBNJ) bis zur VN-Ozeankonferenz im Juni 2025 zu ratifizieren. Dieses Abkommen kann erst in Kraft treten, wenn es von 60 Staaten ratifiziert wurde. Die G7 haben zudem ihre Entschlossenheit bekräftigt, die in Montreal beschlossene Vereinbarung zum Schutz der Natur energisch voranzutreiben und fordern die Einrichtung eines anspruchsvollen Überprüfungsmechanismus, um die ambitionierten Ziele des GBF effektiv zu überprüfen. Sie betonen die Bedeutung dieses Mechanismus bei der bevorstehenden Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention in Kolumbien Ende Oktober.

G7-Verpflichtungen zur Klima- und Industriepolitik

Die G7 haben ihre Beschlüsse zum Biodiversitäts- und Klimaschutz sowie zum nachhaltigen Umgang mit Land und Wasser bekräftigt und senden damit starke Signale an die G20 und die bevorstehenden Vertragsstaatenkonferenzen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes. Sie bekennen sich zur Einreichung ambitionierter neuer Klimaschutzbeiträge (NDCs) im Einklang mit dem 1.5°C-Ziel des Paris Abkommens und den Langfriststrategien für Treibhausgas-Neutralität bis 2050.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 30.04.2024