Müllsammelaktion des BUND

Laura

© lovelyday12/ stock.adobe.com

Im Verlauf von über zwei Jahren haben hunderte Ehren- und Hauptamtliche des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des BUND-Meeresschutzbüros und der BUNDjugend in zahlreichen Müllsammelaktionen tausende Müllteile gesammelt. An 13 Aktionen in sieben Städten sowie an Strand und Flussufer wurden dabei hunderte Müllsäcke gefüllt. Der BUND analysierte 2500 einzelne Müllteile und kommt zu klaren Ergebnissen: Alle eingesammelten Verpackungen aus den Stichproben sind Einwegmüll. Etwa die Hälfte des Mülls besteht aus Plastik, während die andere Hälfte aus Metall, Glas, Papier oder Verbundstoffen besteht. Letztere sind entgegen ihrer häufigen Bewerbung keineswegs nachhaltig oder ökologisch.

Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft, stellt fest, dass Deutschland mit 237 Kilogramm Verpackungsmüll pro Person auf Platz zwei in der EU liegt, wobei nur Irland mehr Müll verursacht. Im Jahr 2021 lag das EU-Mittel knapp bei 189 Kilogramm. Seit 2005 ist die Pro-Kopf-Menge an Verpackungsmüll in Deutschland um 26 Prozent gestiegen. Einwegverpackungen belasten die Natur und tragen zur Ressourcen- und Klimakrise bei. Im Gegensatz dazu sind Mehrwegverpackungen eine nachhaltige Lösung; laut der BUND-Untersuchung landete weniger als ein Prozent davon in der Umwelt. Korduan betont, dass, auch wenn die Auswertung eine Momentaufnahme ist, Mehrwegprodukten nun nicht mehr ausgewichen werden kann. Diese Option müsse von den Händlern in allen Bereichen ausgeweitet werden, selbst für den Imbiss auf der Straße.

Die Hälfte der gesammelten Teile des BUND sind sogenannte To-Go-Verpackungen, wie Becher, Schalen, Besteck, Eis, Getränkeverpackungen und Snacktüten. Weitere Funde sind Lebensmittelverpackungen (17 Prozent), Süßigkeitenverpackungen (15 Prozent), Hygiene- und Kosmetikartikel sowie Tüten. Der Müll stammt von vielen bekannten Herstellern und Händlern, darunter Ferrero, Burger King, August Storck, Kaufland, Lidl, Unilever, Durstlöscher, Coca-Cola, Capri Sun, Haribo, Mars, Vivil, McDonalds, Nestlé, Mondelez, Danone, Bahlsen, Red Bull, dm, Rossmann, Edeka, Rewe, Netto und Aldi.

Korduan erklärt, dass Einwegverpackungen bekannter Marken, Hersteller und Händler nachweislich in der Natur landen. Im besten Fall füllen sie öffentliche Mülleimer, deren Inhalt verbrannt wird, was Ressourcenverschwendung ist und die Klimakrise verschärft. Händler und Hersteller, die Milliarden-Umsätze machen, müssen dringend in die Pflicht genommen werden, um Mehrweg zur Norm zu machen. Es sollte für Verbraucher einfach, schnell und kostengünstig sein, Mehrweg zu nutzen.

Um Mehrweg flächendeckend einzuführen, ist der Gesetzgeber gefragt. Der BUND zeigt sich jedoch besorgt über die EU-Verpackungsverordnung und das deutsche Verpackungsgesetz. Korduan ruft die Bundesregierung auf, sich im EU-Rat für ambitioniertere Mehrwegziele einzusetzen und betont die Notwendigkeit eines entsprechenden Gesetzes in Deutschland.

Basierend auf einer Pressemitteilung von BUND vom 15.12.2023