Aktuelle Recyclingbilanz

Laura

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Im Jahr 2022 haben die dualen Systeme im Durchschnitt die anspruchsvollen gesetzlichen Ziele für das Recycling von Verpackungen aus Papier/Pappe/Kartonagen, Weißblech, Aluminium und Kunststoff erreicht und teilweise sogar überschritten. Die tatsächlich erreichte Zuführungsquote zur werkstofflichen Verwertung bei Kunststoffverpackungen lag bei 67,5 Prozent und damit über dem gesetzlich vorgegebenen Mindestanteil. Dennoch wurden im Durchschnitt aller dualen Systeme die gesetzlichen Recyclingvorgaben für Glasverpackungen, Getränkekartons und sonstige Verbundverpackungen teilweise deutlich verfehlt.

Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin beim UBA, betont die Bedeutung der Mülltrennung und die erfreulichen Recyclingerfolge bei Metall- und Kunststoffverpackungen. Sie zeigt jedoch Sorge hinsichtlich der unzureichenden Sammelmengen bei Glasverpackungen. Glasverpackungen sind grundsätzlich hochgradig recyclingfähig, aber die Sammelmengen sinken aufgrund von zu wenig Aufklärung über die Mülltrennung und dem Rückgang von Glascontainer-Stellplätzen.

Die Recyclingzuführungsquote bei Glas ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozentpunkte gesunken, obwohl das Verpackungsgesetz eine Steigerung erfordert. Weiterhin sind sonstige Verbundverpackungen problematisch, da sie oft schlecht zu recyceln sind. Ein Teil der Verwertungskapazitäten ist 2022 aufgrund hoher Energiepreise weggefallen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf seitens der Hersteller und dualen Systeme, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.

Es gibt jedoch positive Entwicklungen bei der Recyclingtechnik für Getränkekartonverpackungen. Neue Technologien ermöglichen nicht nur das Recycling der Papierfasern, sondern auch der Kunststoff- und Aluminiumschichten aus Getränkekartons. Getränkekartons können dadurch eine Recyclingfähigkeit von über 90 Prozent erreichen, aber es bedarf einer Erhöhung der Kapazitäten.

Die ZSVR und das UBA betonen, dass eine gute Recyclingfähigkeit entscheidend ist. Es existieren bereits kreislauffähige Lösungen für den Großteil der Verpackungen, aber es bedarf effizienter Kreisläufe, um Ressourcen zu schonen. Trotz eindeutiger Vorgaben gibt es weiterhin Verpackungen, die nicht oder nur geringgradig recyclingfähig sind. Die Lücke zwischen hochgradig recyclingfähigen und nicht recyclingfähigen Verpackungen bleibt bestehen, und es ist unklar, warum Alternativen nicht genutzt werden. Besonders problematisch sind Verpackungen aus Bambus, Holz, Jute, Keramik oder Kork, die in der Praxis nicht recycelt werden.

Basierend auf einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Umweltbundesamt und der Zentralen Stelle Verpackungsregister vom 4.12.2023