Rettungsaktionen für den Gartenschläfer zeigen erste Erfolge

Fabian

© Martin Grimm / stock.adobe.com

Schutzmaßnahmen wie Hecken- und Baumpflanzungen, Teiche, Steinhaufen, Nistkästen und der Verzicht auf Pestizide zeigen erste positive Auswirkungen auf die Umwelt. Eine Vielzahl von Rettungsaktionen wird von Mittelgebirgen bis ins Rheinland durchgeführt, mit der Hoffnung auf ein erfolgreiches Ergebnis.

Bundesweite Rettungsaktion für den Gartenschläfer

Eine von der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland durchgeführte Rettungsaktion für den stark gefährdeten Gartenschläfer verzeichnet bereits erste Erfolge. Die Aktionen, die in den letzten 18 Monaten vom Harz bis ins Rheinland umgesetzt wurden, könnten den Gartenschläfer vor dem Aussterben bewahren, sofern weitere Anstrengungen unternommen werden.

Positive Zwischenbilanz des Projekts

Mechthild Klocke, die Leiterin des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“, erklärte, dass der Gartenschläfer in unterschiedlichsten Lebensräumen heimisch sei und überall Unterstützung benötige. Die Rettungsmaßnahmen seien erfolgreich, und es bestehe die Möglichkeit, das Überleben dieser Tierart zu sichern.

Pflanzaktionen in verschiedenen Regionen

Bereits rund 20.000 Bäume und Sträucher wurden gezielt an Waldrändern in den Mittelgebirgen und in Städten entlang des Rheins und Mains gepflanzt. Hecken spielen dabei eine besondere Rolle und wurden vom BUND mithilfe von Freiwilligen nicht nur im Thüringer Schiefergebirge, sondern auch in Städten wie Köln, Bonn, Mainz, Rüsselsheim und Worms gesetzt.

Bedeutung von Bäumen und Hecken für den Gartenschläfer

Klocke betonte, dass Bäume, Sträucher und Hecken essenziell für das Überleben des Gartenschläfers seien, da sie nicht nur Rückzugsräume bieten, sondern auch Nahrung. Zudem tragen sie dazu bei, Naturräume in Wäldern und Städten miteinander zu verbinden und sind ebenfalls förderlich für Igel, Vögel, Insekten und andere Tiere.

Nistkästen als Zwischenlösung

Bis die Bäume und Hecken ausreichend groß sind, bieten Nistkästen einen geeigneten Lebensraum und eine Aufzuchtstätte für den Nachwuchs. Der BUND hat bereits über 1400 Nistkästen in Wäldern, Gärten, auf Streuobstwiesen und in Parkanlagen installiert. Klocke erwähnte, dass Kontrollen gezeigt hätten, dass die Gartenschläfer bereits kurz nach der Installation der Nistkästen diese als neues Zuhause angenommen hätten.

Weitere Schutzaktionen

Zusätzlich hat der BUND mit zahlreichen weiteren Schutzmaßnahmen dem Gartenschläfer geholfen, von kleinen Waldgewässern als Trinkquellen bis hin zur Anlage und Pflege von Wildwiesen für die Nahrungssuche sowie Stein- und Totholzhaufen als Rückzugsorte. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Verzicht auf Pestizide in Kommunen und Kleingartenanlagen, der zur Erhöhung des Tierbestands beiträgt.

Ursachen und Notwendigkeit vielfältiger Maßnahmen

Klocke erläuterte, dass der Rückgang des Gartenschläfers durch vielfältige Ursachen wie den Verlust von Lebensräumen, den Rückgang der Insekten als zentrale Nahrungsquelle und den Einsatz von Pestiziden bedingt sei. Daher müssten die Rettungsaktionen ebenso vielfältig gestaltet werden. Die sichtbaren Erfolge dieser Aktivitäten bestärkten die Hoffnung, den Gartenschläfer vor dem Aussterben bewahren zu können.

Förderung des Projekts

Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND vom 14.04.2024