Mehr Klimaschutz auf hoher See? 2023 könnte Wendepunkt für Schifffahrtsbranche sein

Laura

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Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer, äußerte sich zu den neuen Beschlüssen der EU und der UN-Schifffahrtsorganisation (IMO) optimistisch bezüglich einer möglichen Transformation der Schifffahrt in Richtung Klimaschutz. Die Einführung eines CO2-Preises ab Jahreswechsel, neue Standards für Treibstoffe und Effizienz, sowie die Verpflichtung für Kreuzfahrtschiffe, ihre Motoren im Hafen abzuschalten und stattdessen grünen Strom vom Land zu beziehen, seien positive Schritte. Miller betonte jedoch, dass diese Maßnahmen noch nicht für alle Schiffe gelten und weiter verbessert werden müssten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Er hob hervor, dass die Schifffahrtsbranche oft den Weg des geringsten Widerstands wähle und erst durch politische Grenzen höhere Profite zu Lasten von Natur und zukünftigen Generationen verhindert würden.

Die Weltmeere seien bisher weitgehend ein rechtsfreier Raum, und die Schifffahrt setze auf das umweltschädliche, aber kostengünstige Schweröl. Die IMO habe eine Strategie für klimafreundlichere Schifffahrt verabschiedet, und die EU habe das Klimaschutzprogramm „Fit for 55“ mit ehrgeizigen Vorgaben für die Schifffahrt beschlossen. In Deutschland beginne nun die Arbeit an einem Nationalen Aktionsplan Klimafreundliche Schifffahrt.

Sönke Diesener, NABU-Schifffahrtsexperte, betonte die Notwendigkeit eines vollständigen Ausstiegs aus der Nutzung klimaschädlicher, fossiler Treibstoffe wie Schweröl und LNG. Die EU gehe in dieser Hinsicht voran, aber auch global sei die Einführung eines CO2-Preises dringend erforderlich. Dies stehe bereits auf der Agenda des nächsten Treffens der IMO. Wenn die Regulierung 2024 ähnlich fortschrittlich sei wie in diesem Jahr, könne man vorsichtig optimistisch in die Zukunft der Schifffahrt im Hinblick auf den Klimaschutz blicken. Der Rahmen sei gesetzt und müsse nun mit Technologie, Ehrgeiz und Investitionen gefüllt werden.

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Basierend auf einer Pressemitteilung von NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vom 11.12.2023