Verpackungsmüll in Supermärkten bleibt Problem!

Fabian

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ihren dritten Verpackungscheck in Supermärkten durchgeführt und festgestellt, dass die Discounter und Supermarktketten Aldi, Lidl und Norma weiterhin ein erhebliches Problem mit Verpackungsmüll haben, das negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima nach sich zieht. Bei einer stichprobenartigen Untersuchung von 48 Filialen verschiedener Ketten wurde festgestellt, dass nur Biomärkte zufriedenstellende Ergebnisse erzielten.

Schwache Leistung bei Mehrwegangeboten und verpackungsfreien Produkten

Die Supermarktketten und Discounter wie Kaufland, Aldi Nord und Süd, Lidl, Netto Marken-Discount, Norma und Penny erhielten alle schlechte Bewertungen. Insbesondere bei Obst und Gemüse hat sich die Situation verschlechtert, wobei Aldi Nord sogar eine Zunahme von verpackten Produkten zeigte. Mehrwegflaschen waren in den Getränkeregalen dieser Märkte kaum zu finden, und Abfüllstationen für trockene Lebensmittel waren selten. Im Gegensatz dazu erhielten die Biomärkte Bio Company, Alnatura und Denns durchweg positive Bewertungen.

Rechtliche Maßnahmen gefordert

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, erklärte, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den nachhaltigen Werbeversprechen der Supermärkte und ihrer tatsächlichen Verpackungspraxis gibt. Sie betonte die Notwendigkeit rechtlicher Vorgaben, um die in der EU-Verpackungsverordnung festgelegten Ziele zur Abfallvermeidung zu erreichen. Metz forderte von der Umweltministerin Steffi Lemke verbindliche Mehrwegquoten für Getränke und eine Abgabe auf unökologische Einwegprodukte. Sie sprach sich auch dafür aus, die Kosten der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen umzulegen.

Unzureichende Umsetzung der Mehrwegquote

Obwohl in Deutschland eine Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent vorgeschrieben ist, wird diese weder im Handel verbindlich gemacht noch sanktioniert. Das führte dazu, dass das Mehrwegangebot in klassischen Supermärkten und Discountern bei den DUH-Tests deutlich unter der geforderten Quote lag. Lediglich Netto Marken-Discount konnte eine Verbesserung zeigen. Große Supermärkte wie Kaufland, Edeka und Rewe boten zwar Mehrwegflaschen für bestimmte Produkte an, jedoch nur in geringen Mengen.

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Vorbildfunktion der Biomärkte

Elena Schägg, stellvertretende DUH-Leiterin für Kreislaufwirtschaft, lobte die Biomärkte Bio Company, Alnatura und Denns für ihre umweltfreundlichen Verpackungspraktiken. Diese Märkte bieten den größten Teil ihres Obst- und Gemüsesortiments unverpackt an und setzen konsequent auf Mehrweglösungen. Schägg betonte, dass die großen Handelsketten nachziehen müssen, um einen verpackungsarmen Einkauf für mehr Menschen zu ermöglichen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der DUH e.V. vom 31.07.2024