BUND gibt Tipps zum umweltfreundlichen Reisen

Laura

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Fliegen gilt als schädlich für das Klima, da es die persönliche Treibhausgas-Bilanz erheblich verschlechtern kann. Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), erklärt, dass viele CO2-Kompensation-Projekte am Ende unwirksam seien und es daher sinnvoller sei, Emissionen zu vermeiden, anstatt sie zu kompensieren. Er betont, dass die Wahl des Verkehrsmittels einen großen Einfluss darauf habe, wie viele Emissionen bei der An- und Abreise entstehen. Deutschland gehöre zu den fünf Nationen weltweit, in denen am meisten geflogen werde. Hilgenberg empfiehlt daher, die Distanz für die An- und Abreise bei der Urlaubsplanung zu berücksichtigen und darauf zu achten, dass auch innerhalb Europas viele attraktive Reiseziele mit dem Zug erreichbar seien.

Obwohl die Preise für einen Schlafplatz im Nachtzug oft höher seien als für einen Flug, könne man bei frühzeitiger Suche gute Angebote finden, so Hilgenberg. Er betont, dass die Anreise mit dem Zug im Vergleich zum Flugzeug oft entspannter sei, insbesondere bei Städtereisen. Zudem könne man mit dem europäischen Streckennetz mehrere Regionen in einer Rundreise besuchen. Eine nachhaltige Alternative bietet die Kooperation „Fahrtziel Natur“, die klimafreundliche Mobilitätskonzepte mit attraktiven Tourismusangeboten verknüpft. Diese Ziele sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz und können sowohl mit der Bahn als auch vor Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

Hilgenberg weist darauf hin, dass Fliegen nicht nur schlecht für die Klimabilanz sei, sondern auch sozial ungerecht. Nur eine kleine Gruppe von Menschen habe jemals geflogen, während der größte Teil der Weltbevölkerung noch nie einen Flugzeug betreten habe. Menschen mit höherem Einkommen flögen dabei häufiger als Menschen mit niedrigem Einkommen. Trotzdem werde der Flugverkehr staatlich subventioniert, was dazu führe, dass Flughäfen ohne Steuergelder längst pleite wären.

Wenn das Fliegen nicht vermieden werden könne, empfiehlt Hilgenberg, möglichst lange am Urlaubsort zu bleiben, da ein langer Urlaub statt mehrerer Kurzurlaube weniger CO2 erzeuge.

Basierend auf einer Pressemitteilung von BUND vom 01. Februar 2024