Valentinstagsgrüße mit pestizidfreien Blumensträußen

Laura

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Der Klassiker zum Valentinstag am kommenden Mittwoch (14. Februar) sind rote Rosen. Doch es wird darauf hingewiesen, dass die Liebesboten oft einen Pestizid-Cocktail enthalten können. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät, beim Kauf auf Siegel zu achten. Im Winter kommen Rosen, Nelken oder Lilien auf dem deutschen Markt fast immer aus dem Ausland, wobei Holland sowie ostafrikanische und südamerikanische Länder als Herkunftsländer dienen. Jährlich werden rund 330 Millionen Rosen mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien nach Deutschland importiert, insgesamt werden jährlich 1,3 Milliarden Stück importiert.

Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, erklärte, dass in der Blumenproduktion im globalen Süden zahlreiche und zum Teil gefährliche Gifte gespritzt werden, darunter auch Insektizide und Fungizide, die in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit verboten sind. Diese Stoffe schaden der Umwelt und der Gesundheit der Arbeiter*innen im Rosenanbau, die zumeist unter schlechten Bedingungen tätig sind. Aber auch hier in Deutschland können sie für Floristinnen und Floristen eine Gefahr darstellen. Wer am Valentinstag Freude ohne giftiges Beiwerk schenken will, sollte auf Siegel achten: die von den Lebensmitteln bekannten Bio-Siegel, das Slowflower- und das Fairtrade-Siegel.

Wenn das Siegel „Fairtrade“ auf dem Blumentopf, der Rose oder dem Blumenstrauß erkennbar ist, werden die Blumen nach besseren sozialen und ökologischen Standards produziert und die Beschäftigten fair entlohnt. Sie betonte, dass „Slowflower“ konsequent auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzt und damit lange Transportwege vermeidet.

Hölzel erwähnte auch Alternativen zu Schnittblumen und sagte, dass Trockensträuße oder Zweige von Kirsche oder Forsythien, die in der warmen Wohnung vorzeitig zu blühen beginnen, alternativ zu Schnittblumen wunderschön sind. Die Pflanzen wachsen bei uns, sind unbelastet und halten sogar länger als jeder Blumenstrauß.

Die beste Wahl sind Bio-Blumen oder Bio-Topfpflanzen möglichst aus der Region. Bio-Pflanzen werden ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und ohne Mineraldünger produziert. Auch chemische Hemmstoffe, die die Pflanzen klein halten, sind tabu ebenso wie Gentechnik. Im Bio-Zierpflanzenanbau werden Schadinsekten mit Nützlingen wie Schlupfwespen, Raubmilben oder Marienkäfern reduziert statt bienengefährliche Insektizide einzusetzen.

Bio-Pflanzen gibt es das ganze Jahr. Die Saison startet im Frühjahr mit Ranunkeln, Anemonen, Narzissen und Tulpen. Im Sommer gibt es dann eine riesige Palette Sommerblüher wie Rosen, Lilien oder Sonnenblumen. Im Herbst blühen Dahlien, Astern, Chrysanthemen und Gräser, im Winter gibt es Christrosen und Weihnachtssterne im Angebot.

Hölzel betonte, dass für jeden Anlass von Valentinstag bis Weihnachten es also Möglichkeiten gibt, mit seinem Blumengruß nicht nur dem Empfänger oder der Empfängerin eine Freude zu machen, sondern gleichzeitig auch Umwelt und Produzent*innen vor gefährlichen Giften zu schützen.

In diesem Zusammenhang fordert der BUND eine deutliche Pestizidreduktion und ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide in Europa und weltweit, da gefährliche Pestizide nicht länger hier produziert und dann in den globalen Süden exportiert werden sollten.

Basierend auf einer Pressemitteilung von BUND vom 09. Februar 2024