Warum Tropenhölzer für die Terrasse nicht geeignet sind

Redaktionsleitung Kai

Holzterrasse wird gebaut
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Beim Terrassenbau ist Holz immer noch der beliebteste Baustoff der Deutschen. Dabei steht man vor der Wahl, heimische Hölzer oder Tropenhölzer zu verwenden. Während Tropenhölzer aufgrund ihrer Beständigkeit und ihres exotischen Aussehens geschätzt werden, bieten heimische Hölzer Vorteile, die über die reine Ästhetik hinausgehen. In diesem Artikel werden wir die Gründe untersuchen, warum die Wahl heimischer Hölzer nicht nur aus ökologischer und ökonomischer Sicht sinnvoll ist, sondern auch in Bezug auf die Ästhetik und Langlebigkeit.

Heimische Hölzer im Detail

Deutschland bietet eine Vielzahl an heimischen Holzarten, die sich hervorragend für den Terrassenbau eignen. Dazu zählen Klassiker wie die Lärche, die Douglasie, die Eiche und die Kiefer. Jede dieser Holzarten hat ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften. Beispielsweise ist die Lärche bekannt für ihre Haltbarkeit und ihr warmes, rötliches Erscheinungsbild, während die Douglasie durch ihre Festigkeit und Witterungsbeständigkeit überzeugt.

Eigenschaften und Vorteile

Heimische Hölzer sind nicht nur wegen ihrer ästhetischen Qualitäten beliebt, sondern auch wegen ihrer Umweltfreundlichkeit. Sie wachsen in lokalen Wäldern und benötigen daher weniger Transport, was zu einer Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks beiträgt. Zudem unterstützt die Verwendung heimischer Hölzer die lokale Wirtschaft und trägt zur Erhaltung der heimischen Wälder bei.

Nachhaltigkeit und regionale Verfügbarkeit

Die Nutzung von heimischen Hölzern fördert eine nachhaltige Forstwirtschaft. Deutsche Wälder werden nach strengen ökologischen Standards bewirtschaftet, was eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen sicherstellt. Diese nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet auch, dass heimische Hölzer häufig verfügbar sind, was die Planung und Realisierung von Terrassenprojekten erleichtert.

Tropenhölzer im Detail

Tropenhölzer wie Teak, Mahagoni oder Bangkirai sind in der Terrassengestaltung beliebt. Sie werden wegen ihrer Härte und Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen geschätzt. Ihre exotische Optik verleiht Terrassen einen besonderen Charme.

Eigenschaften und Nachteile

Obwohl Tropenhölzer attraktiv und langlebig sind, bringen sie auch Nachteile mit sich. Ihr Transport aus tropischen Regionen ist mit hohen CO₂-Emissionen verbunden. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft in den Ursprungsländern, einschließlich der Auswirkungen auf die lokale Flora und Fauna.

Umwelt- und ethische Bedenken

Der Abbau von Tropenhölzern ist oft mit Problemen wie illegalem Holzeinschlag und der Zerstörung von Regenwäldern verbunden. Dies führt zu einem Verlust an Biodiversität und hat negative Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften. Aus ethischer Sicht ist die Verwendung von Tropenhölzern daher häufig problematisch.

Ökologische Aspekte

Der Transport von Tropenhölzern über weite Strecken verursacht hohe CO₂-Emissionen. Im Vergleich dazu haben heimische Hölzer einen deutlich geringeren Transportweg, was ihren CO₂-Fußabdruck erheblich verringert. Die nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland trägt dazu bei, dass heimische Hölzer eine umweltfreundlichere Wahl für Terrassen sind.

Die Verwendung heimischer Hölzer unterstützt obendrein die Erhaltung der heimischen Biodiversität. Heimische Wälder bieten Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten und tragen zur ökologischen Vielfalt in Deutschland bei.

Wir halten fest: Heimische Hölzer haben einen wesentlich kleineren CO₂-Fußabdruck als Tropenhölzer und sind auch für die Biodiversität sinnvoll.

Wirtschaftliche und praktische Überlegungen

Heimische Hölzer sind oft kostengünstiger als Tropenhölzer. Dies liegt nicht nur an den niedrigeren Transportkosten, sondern auch daran, dass lokale Hölzer in der Regel günstiger in der Anschaffung sind. In Bezug auf Langlebigkeit und Pflegebedarf können heimische Hölzer durchaus mit Tropenhölzern mithalten. Durch geeignete Pflege und Behandlung können sie ebenso lange haltbar und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse sein.

Die Verwendung heimischer Hölzer stärkt zudem die lokale Wirtschaft, indem sie lokale Holzlieferanten und Handwerker unterstützt. Weiterhin sind heimische Hölzer in der Regel schneller und einfacher verfügbar als Tropenhölzer.

Ästhetische und gestalterische Aspekte

Heimische Hölzer bieten eine breite Palette an Farben, Texturen und Mustern. Von dem warmen Rot der Lärche bis zur eleganten Maserung der Eiche – für jeden Geschmack und Stil gibt es passende heimische Holzarten. Heimische Hölzer fügen sich dabei harmonisch in die lokale Architektur ein. Sie passen sowohl zu traditionellen als auch zu modernen Baustilen und erlauben eine nahtlose Integration der Terrasse in das Gesamtbild des Hauses und Gartens. Es lassen sich mit heimischen Hölzern vielfältige Gestaltungskonzepte umsetzen. Ob als glatte Dielen, rustikale Planken oder in Kombination mit anderen Materialien – heimische Hölzer bieten zahlreiche Möglichkeiten für individuelle und kreative Terrassendesigns.

Nachhaltigkeit und Zertifizierung

Zertifizierungen wie FSC und PEFC spielen eine wichtige Rolle im nachhaltigen Holzhandel. Sie gewährleisten, dass Holz aus verantwortungsvollen Quellen stammt und dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden.

Die deutsche Forstwirtschaft legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Dies bedeutet, dass heimische Wälder so bewirtschaftet werden, dass ökologische, soziale und ökonomische Funktionen erhalten bleiben.

Bei Tropenhölzern ist die Situation oft komplizierter. Zertifizierungen sind nicht immer verlässlich, und die Nachverfolgbarkeit der Holzherkunft kann schwierig sein. Dies führt zu Unsicherheiten in Bezug auf die tatsächliche Nachhaltigkeit des Holzes.

Gesetzliche Regelungen und Normen

Im Hinblick auf Tropenhölzer sind die Einfuhrbestimmungen besonders streng. Internationale Abkommen wie CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) und die EU-Holzhandelsverordnung legen fest, welche Holzarten gehandelt werden dürfen und unter welchen Bedingungen. Diese Regelungen beeinflussen sowohl die Verfügbarkeit als auch die Preise von Tropenhölzern. Für Bauherren bedeutet das, dass einige Tropenholzarten schwer zu beschaffen sind und sich dies auch im Preis niederschlägt.

In Deutschland gibt es zudem spezielle Normen für den Terrassenbau. Diese Normen bestimmen, welche Materialien verwendet werden dürfen und wie die Konstruktionen ausgeführt werden müssen. Sie legen Kriterien wie Haltbarkeit, Sicherheit und Umweltverträglichkeit fest. Für lokale Holzproduzenten ergeben sich daraus Chancen und Herausforderungen. Der Staat fördert die lokale Holzindustrie durch verschiedene Maßnahmen. So werden etwa regionale Holzarten bevorzugt, was die lokale Wirtschaft stärkt und kurze Transportwege gewährleistet.

Persönliche Empfehlungen für Hausbesitzer und Bauherren

Für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Entscheidung empfiehlt die Redaktion von umweltlexikon-online:

  • Überlegen Sie, welche Eigenschaften für Sie am wichtigsten sind: Umweltverträglichkeit, Ästhetik, Haltbarkeit oder Wirtschaftlichkeit.
  • Informieren Sie sich über die Herkunft und die Produktionsbedingungen des Holzes.
  • Berücksichtigen Sie die lokalen Gegebenheiten und wählen Sie ein Holz, das sowohl Ihren Ansprüchen gerecht wird, als auch die Umwelt schont.