Digitalisierung und Blockchain: Beschleunigung von Genehmigungsprozessen in Bayerns Chemiebranche

Fabian

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Neue Technologien können Bürokratie für die Wirtschaft abbauen und beispielsweise die Genehmigung von Industrieanlagen drastisch beschleunigen. Dies wurde durch eine von der Staatsregierung finanzierte Machbarkeitsstudie bestätigt. Die Ergebnisse dieser Studie präsentierten Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Bayerns Digitalminister Fabian Mehring gemeinsam heute in München.

Bedeutung der Digitalisierung

Thorsten Glauber erklärte, dass durch die Digitalisierung die Interessen des Umweltschutzes mit den Bedürfnissen der Industrie vereint werden könnten, was die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Bayerns sichere. Die Blockchain-Technologie trage dazu bei, die Betriebsgeheimnisse der Unternehmen zu schützen und natürliche Ressourcen zu schonen, da das umfangreiche Drucken von Antragsunterlagen überflüssig werde.

Einsatz der Blockchain in der Chemiebranche

Die Studie erforschte die Eignung der Blockchain-Technologie, um Genehmigungsverfahren für Unternehmen der Chemiebranche zu vereinfachen, die besonders von Bürokratie betroffen sind. Die Blockchain ermöglicht es, Daten digital, sicher, anonymisiert und nachvollziehbar abzulegen, was sie besonders für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat geeignet macht, um Vertrauen zu stärken und die Effizienz der Prozesse zu verbessern.

Lösungswege für Genehmigungsprozesse

Die gemeinsame Initiative des Digital- und Umweltministeriums offenbarte Lösungsansätze für den Einsatz der Blockchain bei den oft intransparenten, papierintensiven und langwierigen Genehmigungsprozessen in der Chemiebranche. Dies ist besonders relevant, da Unternehmen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz Änderungen an bestehenden Anlagen melden und genehmigen lassen müssen, was bisher mit physischen Ordnern und Papierplänen erfolgte.

Vision für eine digitale Zukunft

Fabian Mehring betonte, dass die Digitalisierung die legitimen Interessen von Ökologie und Ökonomie zusammenbringen würde. Die Studie demonstriere, wie Zukunftstechnologien Verwaltungsprozesse beschleunigen und die Wirtschaft von lähmender Bürokratie befreien könnten. Er erklärte, dass ein moderner, innovativer Staat zu den wichtigsten Standortfaktoren im globalen Wettbewerb gehören würde und das bayerische Ziel sei es, einfacher, schlanker und schneller – kurz: digital – zu sein. Die Blockchain-Technologie sei dabei ein weiterer wichtiger Baustein.

Projekte im Umwelt- und Klimapakt Bayern

Im Rahmen des Umwelt- und Klimapakts Bayern wurden verschiedene Projekte durchgeführt, die eine unbürokratische Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und der Bayerischen Umweltverwaltung fördern. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Verband der Chemischen Industrie und verschiedenen Chemieunternehmen durchgeführt wurde, untersuchte den Einsatz der Blockchain-Technologie in Genehmigungsverfahren. Hierbei wurde ein technisches Tool entwickelt, das Daten dezentral und sicher vor Manipulationen verwaltet. Das Projekt wurde mit 200.000 Euro vom Freistaat gefördert und die Machbarkeitsstudie von der govdigital eG durchgeführt.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 11.04.2024