Erneuerbare Energien auf Rekordhoch

Laura

Erneuerbare Energien
© adrian_ilie825 / stock.adobe.com

Am 15. April 2023 wurden die letzten Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland abgeschaltet. Dies markierte einen großen Erfolg für die Umweltbewegung und den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Ein Jahr später wird die Bilanz erwartungsgemäß positiv bewertet. Forderungen nach einem Wiedereinstieg in die Atomkraft werden als unrealistisch abgelehnt, da der Rückbau der AKW bereits im Gange ist. Der BUND warnt davor, dass solche Fantasien die Energiewende behindern und die Menschen verunsichern.

Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, kommentierte: Ein Jahr nach dem Aus der AKW zeige sich, dass die Befürchtungen unbegründet waren: Die Stromversorgung ist stabil geblieben. Gleichzeitig verzeichne der Ausbau erneuerbarer Energien Rekordzahlen und habe die Leistung der stillgelegten Reaktoren längst ersetzt. Auch der Anteil von Kohlestrom sei deutlich zurückgegangen. Deutschland sei auf einem guten Weg zu einem nachhaltigen Stromsystem, das die Versorgungssicherheit gewährleiste. Nun sei es wichtig, diesen Weg des grünen Ausbaus ambitioniert und naturverträglich fortzusetzen.

Der Beitrag der Atomkraft zum Endenergieverbrauch liegt weltweit unter zwei Prozent und spielt somit keine wesentliche Rolle in der Energieversorgung. Jedoch ist sie für den Bau von Atomwaffen von Bedeutung, wie der französische Präsident Emmanuel Macron kürzlich demonstrierte, indem er die Verwendung eines AKW zur Herstellung von Material für Atomwaffen anordnete.

Bandt bekräftigte, dass Atomkraft ein Auslaufmodell sei und Versuche, ihr Image zu verbessern, verzweifelte Handlungen seien. Die Investitionen in AKW seien unwirtschaftlich und risikobehaftet und erfolgten in der Regel auf Kosten der Steuerzahler. Atomkraft sei teuer, unwirtschaftlich, schmutzig und gefährlich, und selbst sogenannte Mini-Reaktoren seien bisher nur theoretische Konzepte.

Der BUND betonte, dass Atomkraft kein Lösungsansatz für die Klimakrise sei, sondern im Gegenteil die Energiewende behindere. Die Kapazitäten und Investitionen, die in die Atomkraft fließen, fehlen im naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien und Speichertechnologien, die einen echten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könnten.

Auch interessant:  Deutschlands Zukunft als Wasserstoff-Leitmarkt

Um ihre Ablehnung der Atomkraft deutlich zu machen, hat der BUND gemeinsam mit über 500 internationalen Organisationen aus mindestens 56 Ländern ein Statement gegen die Atomkraft unterzeichnet. Bandt betonte, dass der Widerstand gegen die Atomkraft weiterhin wichtig sei und betonte, dass trotz des Ausstiegs aus der Atomkraft in Deutschland noch viele Herausforderungen im Umgang mit radioaktivem Müll bestünden. Die Suche nach einem Endlager verzögere sich, und die Probleme im Zusammenhang mit radioaktivem Abfall zeigten, dass Atomkraft keine Zukunft habe.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) vom 08. April 2024