NABU: Wattenmeer in Gefahr

Laura

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Die Umweltverbände fordern verstärkt Rücksicht auf die einzigartige Natur im Wattenmeer. Sie kritisieren, dass Öl- und Gasförderung, Flüssiggas-Terminals, Fahrwasser-Baggerungen und große Kabelbauten der Natur im Weltnaturerbe Wattenmeer zunehmenden Schaden zufügen. In einer Beschwerde an die UNESCO betonen Umweltverbände wie BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe, Schutzstation Wattenmeer und der WWF, dass die fossile Energiegewinnung nicht nur die Natur beeinträchtigt, sondern auch klimaschädlich ist. Sie fordern, den Ausbau zu verhindern und bestehende Anlagen stillzulegen.

Bei der letzten Jahresversammlung des internationalen Welterbe-Komitees der UNESCO in Riad wurde ein Beschluss bezüglich des Wattenmeeres gefasst. Dieser äußert deutliche Kritik an der fossilen Energiegewinnung und der Zerschneidung des Wattenmeeres durch Kabeltrassen, insbesondere für den Offshore-Windausbau. Die UNESCO verlangte von den drei Wattenmeerstaaten, eine gemeinsame Umweltprüfung durchzuführen, um festzustellen, inwieweit das für die Natur verträgliche Maß überschritten ist. Deutschland, Dänemark und die Niederlande reichten im Februar einen Bericht zur Qualität des Wattenmeerschutzes bei der UNESCO ein, der bei den Umweltverbänden auf Kritik stößt.

Die Umweltverbände bedauern, dass die drei Staaten die Probleme im Wattenmeer verniedlichen und keine klaren Schritte zum Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung oder zur Rücksichtnahme auf die Natur beim Bau der notwendigen Kabelverbindungen zu den Offshore-Windparks ankündigen. Sie betonen, dass wer verpflichtet ist, eine weltweit einzigartige Naturlandschaft zu erhalten, auch entsprechend handeln muss. Das Bündnis fordert in ihrer Beschwerde an die UNESCO, den Druck auf die drei Wattenmeerstaaten zu erhöhen und verweist darauf, dass zehn Millionen Wat- und Wasservögel sowie Millionen Touristen auf eine intakte Natur angewiesen sind.

Ein Lichtblick ergab sich kürzlich in Dänemark, wo ein geplantes industrielles Testzentrum mit 450 m hohen Windanlagen am Wattenmeer gestoppt wurde, um den Schutz des Weltnaturerbes zu berücksichtigen. Die Umweltverbände fordern, auch für fossile Projekte in anderen Wattenmeerstaaten einen Planungsstopp zu verhängen.

Basierend auf einer Pressemitteilung von NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vom 28.02.2024