Kritik an Regierungsbeschluss: Natur- und Landwirtschaftskrise ungelöst

Fabian

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Brachen: Kein politisches Rückgrat für die Natur
Krüger: Die Naturkrise und die strukturellen Probleme der Landwirtschaft bleiben unadressiert

Berlin – Die Bundesregierung hat entschieden, die EU-Ausnahmeregelung für die verpflichtende Bereitstellung von Brachen und Landschaftselementen (GLÖZ 8) in vollem Umfang umzusetzen. Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbundes (NABU), sieht in dieser Entscheidung der Ampelkoalition eine Ignoranz gegenüber den Auswirkungen der Naturkrise sowie ein Versäumnis, die strukturellen Probleme in der Landwirtschaft anzugehen.

Ökologischer Rückschritt

Krüger erläuterte, dass das Agrarökosystem seit Jahrzehnten durch kaputte Böden, belastetes Wasser, abnehmende Insektenpopulationen und ein Klima, das aus dem Gleichgewicht geraten ist, überlastet wird. Die nun beschlossene Opferung der Brachen, die eigentlich dazu gedacht waren, eine Wirtschaftsweise im Einklang mit der Natur statt gegen sie zu fördern, wird als ökologischer Rückschritt ohne fachliche Begründung kritisiert. Dieser steht im Gegensatz zu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich der Natur- und Klimakrise. In diesem Kontext wird die Abschaffung der Umweltstandards bei gleichzeitiger Beibehaltung der pauschalen Flächenprämien als reine Verschwendung von Steuergeldern betrachtet.

Widerspruch zu Empfehlungen

Der Entschluss der Bundesregierung stellt nicht nur einen erheblichen Rückschlag für die Artenvielfalt dar, sondern kontrastiert auch mit den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft durch den einseitigen Abbau von Mindeststandards ohne die Einführung weiterer freiwilliger Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des NABU Deutschlands e.V. vom 29.02.2024