EU-Klimaziele 2040: BUND fordert entschlosseneres Handeln

Fabian

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Die EU-Kommission präsentierte heute ihre Zielsetzungen für ein Klimaziel bis zum Jahr 2040 und eine dazugehörige Strategie für das zukünftige Management von Kohlenstoffemissionen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) betrachtet diese Maßnahmen als unzureichend angesichts der Dringlichkeit, die die Klimakrise darstellt, und fordert ein wesentlich entschlosseneres Vorgehen.

Kritik am Festhalten an fossilen Brennstoffen

Der Vorsitzende des BUND, Olaf Bandt, kritisierte, dass die EU-Kommission beabsichtigt, auch nach 2040 weiterhin auf Öl und Gas zu setzen, ohne einen Ausstieg in Aussicht zu stellen. Dieser Ansatz bedeutet aus seiner Sicht, dass die EU ihre Führungsrolle im internationalen Klimaschutz aufgibt und den Interessen der Öl- und Gasindustrie nachkommt, was zu Lasten der Gesellschaft geht. Bandt monierte weiter, dass die EU auf technische Lösungen wie die Abscheidung und Verpressung von Kohlenstoff (CCS) setzt, die er als unerprobt, ineffizient und umweltschädlich bezeichnet. Er argumentierte, dass solche vermeintlichen Lösungen es ermöglichen, Zielwerte optisch zu verbessern, während die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre weiter ansteigt, was den Beschlüssen der jüngsten Klimakonferenz in Dubai sowie dem Pariser Klimaabkommen zuwiderläuft.

Forderung nach ambitionierteren Zielen

Der BUND vertritt die Ansicht, dass die Klimaziele der EU einen klaren Plan für einen vollständigen und geordneten Ausstieg aus der Nutzung von Öl und Gas beinhalten müssen, wobei eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 95 Prozent als Mindestziel angesehen wird. Bandt äußerte seine Enttäuschung über die zögerlichen Fortschritte der EU, die seiner Meinung nach hinter den Notwendigkeiten zurückbleibt, die durch die beschleunigende Klimakrise gegeben sind. Trotz der Befolgung der Empfehlungen der eigenen Expertenkommission kritisierte er, dass der Vorschlag der EU-Kommission für eine Emissionsreduzierung um 90 Prozent bis 2040 am unteren Ende des möglichen Spektrums angesiedelt ist.

Fehlen eines Zwischenziels für 2035

Ein weiterer Kritikpunkt des BUND ist das Fehlen eines Zwischenziels für das Jahr 2035 in den Klimazielen der EU, was für die Erreichung der Ziele für 2040 jedoch als unerlässlich betrachtet wird. Bandt betonte, dass ein Großteil der Reduktion der Treibhausgasemissionen in diesem und zu Beginn des nächsten Jahrzehnts stattfinden muss. Die Unfähigkeit der EU, ein solches Ziel festzulegen, wertet der BUND als historisches Versäumnis der Kommission. Er unterstrich die Dringlichkeit, Emissionen unverzüglich zu reduzieren, und betonte, dass weiteres Zögern nicht mit der historischen Verantwortung Europas in der Klimakrise vereinbar ist.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND e.V. vom 06.02.2024