Aufschwung der Fahrradwirtschaft in Nordrhein-Westfalen: Wirtschaftliche und ökologische Impulse

Fabian

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Der erste Bericht zur Fahrradwirtschaft in Nordrhein-Westfalen wurde vorgestellt. Minister Oliver Krischer erklärte, dass das Fahrrad eine entscheidende Rolle für die Verkehrswende spielt. Die Branche verzeichnete im Jahr 2022 eine Wirtschaftsleistung von etwa 1,9 Milliarden Euro, wobei die Wirtschaftsleistung seit 2012 jährlich um 3,2 Prozent gewachsen ist. In diesem Zeitraum stieg auch die Anzahl der Beschäftigten von 42.600 auf 50.700, was einem jährlichen Anstieg von 1,8 Prozent entspricht. Der Großteil der Beschäftigten arbeitet im Fahrradtourismus, gefolgt vom Handel und Dienstleistungssektor, der insbesondere Kurierdienste umfasst. Diese Informationen entstammen dem ersten Branchenbericht zur Fahrradwirtschaft in NRW, der vom Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW (KNUW) veröffentlicht wurde.

Wirtschaftliche und ökologische Chancen

Die heimische Fahrradwirtschaft bietet sowohl wirtschaftliche Chancen als auch erhebliches Potenzial für den Umweltschutz. Oliver Krischer, Nordrhein-Westfalens Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, betonte, dass mehr Radverkehr zu einer Reduzierung der Emissionen, Entlastung des Verkehrs und Förderung eines aktiven Lebensstils führt.

Forschung und Publikationen

Bisher fehlte es in Deutschland an umfassenden Forschungsarbeiten und Publikationen zur Fahrradwirtschaft. Abgesehen von einigen wenigen Untersuchungen dominieren vor allem Verbandsanalysen mit bundesweiten Zahlen. Der aktuelle Bericht des Kompetenznetzwerks Umweltwirtschaft.NRW, im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV), schließt diese Lücke und beleuchtet die ökonomische Bedeutung der Fahrradwirtschaft in NRW.

Bedeutung der Fahrradwirtschaft

Oliver Krischer wies darauf hin, dass die Fahrradbranche eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft spielt und dass das Fahrrad mehr als nur ein Fortbewegungsmittel ist; es verkörpert einen Lebensstil, der auf Umweltbewusstsein, Gesundheit und sozialer Verantwortung basiert. Die Branche hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte ökonomische Entwicklung erlebt, angetrieben nicht nur durch E-Bikes und Lastenfahrräder, sondern auch durch eine Qualitätssteigerung in allen Marktbereichen.

Vielfalt der Fahrradwirtschaft

Zur Fahrradwirtschaft gehören alle Akteure, die sich mit der Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Instandhaltung von Fahrrädern, Fahrradkomponenten, -bekleidung und -zubehör sowie fahrradbezogenen Dienstleistungen oder fahrradtouristischen Produkten beschäftigen. Der Handel ist mit 682 Millionen Euro der wertschöpfungsstärkste Marktbereich, gefolgt vom Fahrradtourismus und Dienstleistungen.

Städtische Mobilitätskonzepte

In NRW fördern Städte wie Düsseldorf, Köln und Bonn systematisch den Radverkehr mit Konzepten wie dem „RADschlag“ in Düsseldorf, wo neue Fahrradgaragen, Abstellmöglichkeiten und Leihstationen für E-Lastenräder entstehen. Münster zeichnet sich besonders durch die hohe Nutzung des Fahrrads für innerstädtische Wege aus, wo etwa 38 Prozent aller Wege per Fahrrad zurückgelegt werden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW vom 24.04.2024