Förderung der Renaturierung: Ökologisches Projekt startet in Ibbenbüren

Fabian

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Der Parlamentarische Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues übergibt heute einen Förderscheck zur Renaturierung der Ibbenbürener Aa an den Bürgermeister Marc Schrameyer der Stadt Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen. Mit den bereitgestellten Fördermitteln ist geplant, entlang des Flusses ein ökologisches Vorzeigegebiet zu schaffen. Dabei wird der natürliche Flusslauf wiederhergestellt und der gesamte Mündungsbereich in den Aasee ökologisch aufgewertet, was die praktische Umsetzung der Maßnahmen aus der Förderrichtlinie „Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen“ unter dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz einläutet.

Ökologische und soziale Auswirkungen

Jan-Niclas Gesenhues betonte die Bedeutung des natürlichen Klimaschutzes, der lokal beginnt. Er erklärte, dass die Aufwertung von Ökosystemen wie der Ibbenbürener Aa und dem Aasee deren Effizienz für den Klimaschutz steigern würde. Er erwartet, dass aus einem begradigten Gewässer ein naturnaher Flusslauf wird, der wertvolle natürliche Lebensräume schafft, die Artenvielfalt stärkt und den Wasserrückhalt in der Landschaft erhöht. Dies wird dem Ökosystem helfen, Schutz vor extremen Wetterbedingungen wie Starkregen und Dürreperioden zu bieten und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen in und um Ibbenbüren durch verbesserte Naherholungs- und Naturerlebnismöglichkeiten zu steigern.

Verbesserungen im Flusslauf

Das Kernstück des Projekts ist der Rückbau eines Sohlabsturzes und die Errichtung eines natürlichen Sandfangs. Dadurch werden in Zukunft weniger Sedimente in den Aasee eingetragen, was die Gewässerqualität langfristig verbessert. Entlang des mäandernden Flusslaufes entstehen neue Lebensräume wie Auen, Überflutungsflächen und natürliche Ufervegetation, die nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch die Bodenqualität verbessern. Gesündere Böden, die mehr organischen Kohlenstoff speichern, tragen zur Kohlenstoffbindung bei und erhöhen somit die Klimaschutzleistung.

Unterstützung durch das Bundesumweltministerium

Das Bundesumweltministerium fördert im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz vor allem Kommunen im ländlichen Raum. Diese sind oft von land- und forstwirtschaftlicher Nutzung geprägt und spielen daher eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Implementierung natürlicher Klimaschutzmaßnahmen. Die Förderrichtlinie zielt darauf ab, Projekte auf großen, öffentlich zugänglichen, nicht wirtschaftlich genutzten Flächen zu unterstützen, die sowohl zum Klimaschutz beitragen als auch die biologische Vielfalt erhalten oder stärken und die Lebensqualität in den Kommunen verbessern. Im April 2024 wählte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 122 Projekte zur Förderung aus, die zur weiteren Antragsstellung aufgefordert wurden. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH ist für die Umsetzung der Richtlinie zuständig.

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Weitere Förderinitiativen des BMUV

In den vergangenen Monaten hat das BMUV zusätzliche Fördermaßnahmen im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz initiiert. Diese umfassen neben der Förderung kommunaler und Unternehmensprojekte im Siedlungsbereich auch die Renaturierung von Mooren, die Wiederherstellung und den Umbau von Wäldern sowie das klimaangepasste Waldmanagement und den Schutz von Meeren, Küsten und Auen. Weitere Förderprogramme sind geplant. Insgesamt sind bis 2028 für das Aktionsprogramm 3,5 Milliarden Euro vorgesehen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 05.09.2024