Erneuerbare Energien: Leichte Zuwächse im ersten Halbjahr 2024

Fabian

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Aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) zum ersten Halbjahr 2024 zeigen, dass die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent zugenommen hat. Um die Klima- und Energieziele zu erreichen, ist jedoch eine weitere Beschleunigung des Leistungszubaus notwendig. Im Wärmesektor führte eine milde Witterung zu einem geringeren Heizbedarf, während im Bereich der Mobilität ein leichter Anstieg der Nutzung erneuerbaren Stroms im Verkehr verzeichnet wurde.

Anstrengungen im Bereich Photovoltaik notwendig

Dirk Messner, der Präsident des Umweltbundesamtes, äußerte, dass es zwar erfreulich sei, dass der Anteil erneuerbarer Energiequellen am Strom weiter wachse, jedoch deutlich werde, dass weiterhin erhebliche Anstrengungen erforderlich seien. Insbesondere im Bereich der Photovoltaik sei ein Zuwachs von etwa 50 Prozent notwendig, um die Ziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu erfüllen. Für eine erfolgreiche Umsetzung seien Planbarkeit und eine behutsame Weiterentwicklung der Fördermechanismen von Bedeutung. Zudem sollte in Verteilnetzgebieten, die besonders viele erneuerbare Energieanlagen anschließen, keine zusätzliche Belastung durch steigende Netzentgelte erfolgen.

Wind- und Photovoltaikleistung steigt

Im ersten Halbjahr 2024 wurden rund 147 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, was einem Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dabei spielten windreiche Wintermonate und der Zubau neuer Anlagen eine entscheidende Rolle, was die Windstromerzeugung um 10 Prozent ansteigen ließ. Trotz sonnenärmerer Verhältnisse führte der große Leistungszuwachs im Photovoltaik-Bereich zu einem Anstieg von 13 Prozent. Auch die Wasserkraft verzeichnete aufgrund einer regenreichen Witterung einen Anstieg von 12 Prozent.

Dominanz der Windstromerzeugung

Über das gesamte erste Halbjahr 2024 hinweg trug die Windstromerzeugung mit etwa 51 Prozent den größten Anteil zur erneuerbaren Stromerzeugung bei, gefolgt von der Photovoltaik mit 24 Prozent, der Biomasse mit etwa 15 Prozent und der Wasserkraft mit rund 8 Prozent des erneuerbaren Stroms. Da die Stromnachfrage im aktuellen Jahr etwa gleich hoch wie im Vorjahr war, stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch deutlich an. Nach Berechnungen lag dieser Anteil bereits bei rund 57 Prozent, jedoch ist eine Hochrechnung auf das gesamte Jahr 2024 zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, da sowohl die Witterung als auch die weitere Entwicklung des Stromverbrauchs eine Rolle spielen.

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Erneuerbare Wärmeerzeugung geht zurück

Die gesamte Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 111 TWh, was einem Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Hauptursache war eine wärmere Witterung, die den Wärmebedarf insgesamt senkte. Trotz dieses Rückgangs konnte eine Zunahme der Wärme aus Wärmepumpen verzeichnet werden, insbesondere aufgrund der dynamischen Installationen in der zweiten Jahreshälfte 2023. Der Absatz von Wärmepumpen ist allerdings stark rückläufig, was eine Umkehr dieses Trends erfordert, um das Ziel der Bundesregierung von 500.000 installierten Wärmepumpen pro Jahr zu erreichen.

Zuwachs im Verkehrssektor

Im ersten Halbjahr 2024 wurde etwa 21,9 TWh aus erneuerbaren Quellen im Verkehr eingesetzt, was einem Anstieg von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr entspricht. Während die Menge der eingesetzten Biokraftstoffe auf dem Niveau des Vorjahres blieb, stieg die Nutzung erneuerbaren Stroms im Verkehrssektor um 16 Prozent. Dabei entspricht die im Verkehr eingesetzte erneuerbare Strommenge knapp drei Prozent des in Deutschland genutzten grünen Stroms, wobei etwa 70 Prozent davon im Schienenverkehr und ca. 30 Prozent im Straßenverkehr verwendet werden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 17.07.2024