Die Kluterthöhle: Ein Naturwunder und Lebensraum in Nordrhein-Westfalen

Fabian

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Die Kluterthöhle gilt als eines von zwei nationalen Naturmonumenten in Nordrhein-Westfalen und dient als Lebensraum für seltene Tierarten. Das Kluterthöhlensystem in Ennepetal, welches nach den Bruchhauser Steinen als zweites Nationales Naturmonument in Nordrhein-Westfalen anerkannt wurde, erstreckt sich unter dem Klutertberg. Es umfasst acht bekannte Höhlen mit einem Gangsystem von über 7.000 Metern Länge. Der umgebende devonische Riffkalk, der etwa 385 Millionen Jahre alt ist, bietet einen einzigartigen Einblick in ein versteinertes Korallenriff mit zahlreichen versteinerten Organismen, was sowohl national als auch europaweit von Bedeutung ist.

Geologische und ökologische Bedeutung

Es wurde festgestellt, dass das Höhlensystem nicht nur geologisch, sondern auch für den Artenschutz von großer Wichtigkeit ist. Insbesondere profitieren seltene, im Grundwasser lebende Tierarten von den einzigartigen hydrologischen Bedingungen. Ein Abschnitt des eindrucksvollen Gangsystems ist öffentlich zugänglich gemacht worden, wobei Besucher durch fachkundige Führungen begleitet werden, um den empfindlichen Lebensraum zu schützen. Zudem wird die Höhle für die Speläotherapie genutzt, was Patienten mit Atemwegserkrankungen oder Allergien zugutekommt, da das stabile Höhlenklima und die spezielle Luftzusammensetzung ihre Symptome mildern können.

Einzigartiger Lebensraum für Tiere

Die Kluterthöhle dient auch als wichtiger Lebensraum für die Tierwelt. Bereits 1937 wurden hier etwa 150 verschiedene Tierarten identifiziert. Der Höhlenschnurwurm (Prostoma putealis), der nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausschließlich im Kluterthöhlensystem in Deutschland zu finden ist, sowie mehrere Arten von Höhlenflohkrebsen, finden in diesem Habitat ideale Lebensbedingungen.

Initiativen zur Anerkennung als Naturdenkmal

Die Initiative, das Kluterthöhlensystem als Nationales Naturmonument auszuweisen, wurde von der Stadt Ennepetal, dem gemeinnützigen Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. und der Kluterthöhle und Freizeit GmbH eingeleitet. Diesem Vorhaben schlossen sich zahlreiche lokale und regionale Akteure an.

Nationale Naturmonumente in NRW

Gebiete können als „Nationale Naturmonumente“ klassifiziert werden, wenn sie aufgrund wissenschaftlicher, naturgeschichtlicher, kulturhistorischer oder landeskundlicher Gründe sowie ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von besonderer Bedeutung sind. In Nordrhein-Westfalen wurden die Bruchhauser Steine im Jahr 2017 und das Kluterthöhlensystem im Jahr 2019 zu Nationalen Naturmonumenten erklärt.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Umweltministeriums NRW vom 16.02.2024