Definition und Vorkommen von Lagunen
Lagunen sind ausgedehnte Wasserflächen, die charakteristischerweise von Riffen umgeben sind. Sie können sich sowohl zwischen dem Festland und einem Barriere-Riff befinden als auch innerhalb von Atollen. Besonders markant sind Lagunen, die im Inneren von kreisförmigen Atollen liegen.
Tiefe und Bedingungen
Der Boden der Lagune beginnt in der Regel bei einer Tiefe von fünf Metern und kann in großen Lagunen bis zu 80 Meter tief sein. Aufgrund des eingeschränkten Wasseraustauschs mit dem offenen Meer variieren die Bedingungen innerhalb der Lagune. Dies führt zu höheren Temperaturen und einem niedrigeren Sauerstoffgehalt im Vergleich zu den Außenriffen.
Lebensgemeinschaften im Lagunenboden
Der Lagunenboden ist ein Mosaik aus unterschiedlichsten Lebensräumen, die eine Vielzahl von Organismen beherbergen. Beginnend mit den offenen Sand- und Schuttflächen, diese bieten nicht nur einen Lebensraum für zahlreiche bodenbewohnende Kleinorganismen, sondern dienen auch als Ablageplatz für Sedimente. Diese Sedimente stammen oft von den seeseitigen Riffabschnitten und können sich in den ruhigen Gewässern der Lagune absetzen. Sie sind reich an organischen Überresten, die eine wichtige Nahrungsquelle für Detritus- und Kleinpartikelfresser darstellen.
Inmitten dieser Sandflächen finden sich oft Seegraswiesen, die eine wichtige Rolle im Ökosystem der Lagune spielen. Seegraswiesen stabilisieren den Boden, bieten Schutz und Nahrung für viele Meeresbewohner und tragen zur Produktion von Sauerstoff bei. Viele Fischarten nutzen Seegraswiesen als Laichgebiete oder als Verstecke vor Raubtieren.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Lagunenbodens sind die Algenteppiche. Diese bieten nicht nur Nahrung für eine Vielzahl von Organismen, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bindung von Kohlenstoffdioxid und der Produktion von Sauerstoff.
Zwischen den Weichböden der Lagune liegen oft einzelne kleinere Riffe und Korallenstrukturen. Diese Strukturen sind Oasen des Lebens und bieten zahlreichen Meeresbewohnern Schutz und Nahrung. Sie sind oft dicht bevölkert von Klein- und Jungfischen, die die Versteckmöglichkeiten nutzen, die diese Strukturen bieten. Besonders hervorzuheben ist hier die große Familie der Riffbarsche. Viele Arten, wie Dreibinden-Preußenfische, Bauchfleck-Riffbarsche und Honigkopf-Riffbarsche, haben sich perfekt an das Leben in diesen Mikrohabitaten angepasst.
Nicht zu vergessen sind auch die bodenbewohnenden Tiere wie Seegurken und Seeigel. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf der Lagune. Während Seegurken organische Überreste vom Boden aufnehmen und verdauen, helfen Seeigel bei der Kontrolle des Algenwachstums, indem sie diese abweiden.
Alles in allem ist der Lagunenboden ein dynamisches Ökosystem, welches trotz seiner scheinbaren Einfachheit eine beeindruckende Vielfalt an Lebensformen beherbergt und sehr komplex ist. Jeder dieser Organismen spielt eine wichtige Rolle im Gleichgewicht und im Funktionieren dieses einzigartigen Habitats.
Fazit
Lagunen sind einzigartige marine Ökosysteme, die eine Vielfalt von Lebensformen beherbergen. Trotz der Probleme, die durch eingeschränkten Wasseraustausch und variable Bedingungen entstehen, sind sie Heimat für eine reiche Biodiversität, die von Mikroorganismen bis zu größeren Fischen reicht.