Deutschlands Einsatz für ein umfassendes Schutzgebietsnetzwerk in der Antarktis

Fabian

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Deutschland engagiert sich für den Schutz der einzigartigen antarktischen Flora und Fauna durch die Förderung eines kohärenten und repräsentativen Netzwerks von Schutzgebieten in der Antarktis. Eine deutsch-amerikanische Initiative, die vom Umweltbundesamt (UBA) initiiert und ausgearbeitet sowie vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert wurde, hat erfolgreich zur Erweiterung dieses Netzwerks beigetragen. Auf der 46. Jahrestagung der Antarktis-Vertragsstaaten wurden die sieben Inseln an der nordöstlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel, bekannt als „Danger Islands“, als Schutzgebiet ausgewiesen. Diese Maßnahme gewährleistet den umfassenden Schutz der Danger Islands vor negativen Einflüssen durch menschliche Aktivitäten, indem das Betreten des Archipels nur noch mit einer speziellen Genehmigung gestattet ist.

Bedeutung der Danger Islands

Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte, dass die Danger Islands ein wichtiger Lebensraum für seltene Meeresvögel sind und eine der größten Brutkolonien von Adeliepinguinen weltweit beherbergen. Sie betonte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für den Umweltschutz, die durch die Ausweitung des Schutzgebietsnetzwerks um diese Inseln demonstriert wurde, was zur besseren Bewahrung der Ursprünglichkeit der Antarktis beiträgt.

Beitrag des Umweltbundesamtes

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, äußerte seine Freude über die Ausweisung des Gebiets als Schutzgebiet, was einen entscheidenden Schritt zur Weiterentwicklung des antarktischen Umweltschutzes und der Stärkung des internationalen Rechtssystems darstellt. Er hob hervor, dass das UBA zusammen mit dem Forschungspartner Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK) wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hat.

Wissenschaftlicher Beitrag

Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, besuchte die Danger Islands im Rahmen einer Forschungsreise und arbeitete mit internationalen Teams zusammen. Sie erklärte die Eignung der Inseln als Schutzgebiet aufgrund ihrer unterschiedlichen Merkmale und betonte die Bedeutung des ambitionierten Schutzes, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch Klimawandel und Meeresverschmutzung.

Einzigartiges Ökosystem

Die Danger Islands umfassen sieben Inseln mit einer Gesamtfläche von etwa 4,5 km². Trotz ihrer geringen Größe bieten sie Lebensraum für eine vielfältige Seevogelgemeinschaft und die größte Population des Adeliepinguins auf der Antarktischen Halbinsel. Diese Pinguinart, die sich hauptsächlich von Krill ernährt, ist ein Spezialist für die extremen südlichen Bedingungen und ein Indikator für die gesundheitliche Verfassung des marinen Ökosystems.

Zukunftsorientierte Maßnahmen

Deutschland ist weiterhin bemüht, die Danger Islands vor negativen Einflüssen wie zunehmendem Tourismus zu schützen, und fördert wissenschaftliche Forschungen, die die Ziele des Schutzgebiets unterstützen. Es laufen bereits Kartierungsarbeiten zur Erfassung der Vogelbestände. Gleichzeitig arbeitet Deutschland an der Einrichtung weiterer Schutzgebiete, einschließlich des Otto-von-Gruber-Gebirges, das im nächsten Jahr ebenfalls zum Schutzgebiet erklärt werden soll.

Insgesamt zielt Deutschland darauf ab, ein umfangreiches Netzwerk an Schutzgebieten in der Antarktis zu etablieren, das außerordentliche ökologische, wissenschaftliche und historische Werte bewahrt.

 

Dieser Text beruht auf einer Pressemittelung des Umweltbundesamtes (Nr. 25/2024)