Volksabstimmung: Fuchsjagd soll beendet werden

Nima

Rotfuchs
© Jim Cumming /stock.adobe.com

Der Vorschlag von Wildtierschutz Deutschland, der auf dem Wahlzettel der dritten bundesweiten Volksabstimmung im Herbst stehen wird, lautet, die Fuchsjagd zu beenden, da sie Leid verursacht und keinen Artenschutz bietet. Dieses Anliegen erreichte den ersten Platz unter 171 Vorschlägen in der Vorauswahl. Über 344.000 Menschen haben sich bereits an der Volksabstimmung beteiligt, die von der Initiative Abstimmung21 e.V. organisiert wird.

Der Grundgedanke hinter dem Vorschlag ist, dass Füchse soziale und hochintelligente Tiere sind, die durch ihre Rolle im Ökosystem wertvolle Beiträge leisten. Sie regulieren Populationen von Mäusen, Ratten und anderen Tieren, wobei sie meist schwache und kranke Individuen erbeuten und somit die Gesundheit der Populationen fördern. Dennoch wird die Freizeitbeschäftigung der Fuchsjagd jährlich zum Tod von über 400.000 Füchsen führen, ohne ökologischen Sinn zu ergeben.

Die Situation für jagdbare Arten wie Feldhase (- 77 % seit den 1980er Jahren) und Rebhuhn (- 91 %) sowie nicht jagdbare Arten wie den Kiebitz (- 93 %) hat sich trotz Jahrzehnten intensiver Jagd nicht verbessert. Hauptursachen hierfür sind der Verlust von Lebensräumen durch Flächenversiegelung und Monokulturen sowie das dramatische Insektensterben, das Vögeln und Igeln Nahrung entzieht.

Die Fuchsjagd hat während der Jagdsaison 2022/23 dazu geführt, dass 408.926 Füchse erlegt wurden, wobei die meisten während der Paarungszeit zwischen November und Februar geschossen wurden. Einige Bundesländer erlauben sogar die Jagd auf Jungfüchse, sobald sie den Bau verlassen haben. Diese Praktiken werden kritisiert, da sie nicht zur Regulierung der Fuchspopulation beitragen und unnötiges Tierleid verursachen.

Studien zeigen, dass Länder wie Luxemburg und der Kanton Genf, die eine ganzjährige Schonzeit für Füchse eingeführt haben, keine Zunahme der Fuchspopulation oder besondere Probleme wie Fuchskrankheiten erfahren. Diese Länder haben gezeigt, dass es möglich ist, ohne Freizeitjagd auf Füchse auszukommen.

Die Fuchsjagd wird als Freizeitsport betrieben, der auf der Unterhaltung durch die Jagd und dem Sammeln von Trophäen beruht. Die Reduktion der Fuchsbestände durch Jagd ist umstritten, da erhöhte Geburtenraten und Wanderungsbewegungen diesen Effekt ausgleichen können. Dies führt zu einer Verschiebung der Altersstruktur mit einem höheren Anteil an Jungtieren, was zu mehr Tierleid führen kann.

Um einen nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten, sind eine ökosystemverträgliche Landwirtschaft sowie ausreichend Renaturierungs- und Schutzgebiete erforderlich. Die wissenschaftliche Evidenz unterstützt nicht die These, dass die Fuchsjagd zur Erhaltung gefährdeter Arten beiträgt. Die Einführung einer ganzjährigen Schonzeit für Füchse, wie es bereits in Luxemburg und dem Kanton Genf umgesetzt wurde, wäre eine sinnvolle Maßnahme, um Tierleid zu reduzieren und den ökologischen Nutzen der Füchse zu erhalten.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Wildtierschutz Deutschland e.V. / Veröffentlicht am 04.07.2024