Verbesserung und Herausforderungen: Nitratbericht 2024 zur Grundwasserqualität in Deutschland

Fabian

© vxnaghiyev / stock.adobe.com

Die Qualität des Grundwassers in Deutschland hat sich geringfügig verbessert, wie aus den Daten des aktuellen Nitratberichts 2024 hervorgeht. In diesem Bericht wird festgestellt, dass seit 2020 die Anzahl der Messstellen, an denen der EU-weite Nitrat-Grenzwert überschritten wird, weiterhin leicht zurückgegangen ist. Dennoch liegt die Nitratkonzentration an etwa einem Viertel dieser Messstellen über dem geforderten Grenzwert. Zudem wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der fortwährenden Eutrophierung der Küsten- und Meeresgewässer von Nord- und Ostsee durch Phosphor weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Stellungnahme der Bundesumweltministerin

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat erklärt, dass die leichte Abnahme der Nitratkonzentration an stark belasteten Messstellen im Grundwasser ein Zeichen dafür sei, dass die Bemühungen um einen besseren Grundwasserschutz Früchte tragen. Dies sei durch die Einstellung des Vertragsverletzungsverfahrens Nitrat bestätigt worden. Trotz der Fortschritte liegt die Nitratbelastung bei mehr als einem Viertel der EU-Nitratmessstellen weiterhin über dem Grenzwert. Der Nitratbericht weise zudem darauf hin, dass vor allem bei der Eutrophierung der Küsten- und Meeresgewässer weiterer Handlungsbedarf besteht.

Stellungnahme des Bundeslandwirtschaftsministers

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat betont, dass der Nitratbericht die Wirksamkeit der politischen Maßnahmen zur Reduzierung der Nitratbelastung durch weniger und gezieltere Düngung belege. Der Bericht mache jedoch auch deutlich, dass das Ziel noch nicht erreicht sei. Besonders in Regionen mit intensiver Tierhaltung oder Gemüseanbau sei die Nitratbelastung im Grundwasser immer noch zu hoch. Özdemir hat weiterhin darauf hingewiesen, dass nicht alle landwirtschaftlichen Betriebe in den sogenannten Roten Gebieten für die Problematik verantwortlich seien und hat die Länder aufgerufen, den geplanten Änderungen im Düngegesetz zuzustimmen.

Grundwasser: Entwicklung der Nitratkonzentrationen

Der Nitratbericht 2024 zeigt, dass während des Berichtszeitraums 2020 bis 2022 an 25,6 Prozent der EU-Nitratmessstellen die Nitratkonzentrationen durchschnittlich über 50 mg/l lagen. Dies stellt eine leichte Verbesserung gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum (2016 bis 2018) dar, in dem der Anteil bei 26,7 Prozent lag. Der Bericht bestätigt auch den Trend leicht sinkender Nitratkonzentrationen im Grundwasser an überwiegend landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen, obwohl die Belastung weiterhin zu hoch ist.

Auch interessant:  Fortschritt durch Nachhaltigkeit: Baden-Württembergs Bioökonomiestrategie 2025-2029

Binnengewässer: Eutrophierung durch Phosphor

In den Oberflächengewässern wird der Grenzwert für Nitrat von 50 mg/l eingehalten. Allerdings führt in diesen Gewässern vor allem Phosphor zu einer starken Beeinträchtigung durch Eutrophierung.

Küsten- und Meeresgewässer: Anhaltende Probleme

Obwohl leichte Verbesserungen bei einzelnen Parametern in den deutschen Küsten- und Meeresgewässern in Nord- und Ostsee zu verzeichnen sind, befinden sie sich insgesamt weiterhin in einem schlechten Zustand. Laut Nitratbericht erreichten die Küstengewässer im Bewertungszeitraum 2015–2021 erneut nicht den guten ökologischen Zustand, hauptsächlich aufgrund von Eutrophierungseffekten durch Phosphor. Auch wurden alle deutschen Meeresgewässer der Ostsee und 87 Prozent der deutschen Nordseegewässer als eutrophiert eingestuft.

 

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 04.07.2024