NGOs fordern EU-Eingreifen gegen Waldzerstörung in Rumänien

Fabian

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Erfolgreiche Petition für Rumäniens Ur- und Naturwälder ++ NGOs protestieren in Brüssel gegen die Untätigkeit von Umweltkommissar Sinkevičius ++ Vertragsverletzungsverfahren wegen illegaler Abholzung steckt fest

NGOs fordern Schutz rumänischer Wälder

In Brüssel, Radolfzell und Bukarest fordern die NGOs EuroNatur und Agent Green gemeinsam mit über 106.000 besorgten Bürgerinnen und Bürgern von EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius, den illegalen Holzeinschlag in Rumäniens unberührten Wäldern zu beenden und das Naturerbe zu schützen. Ihre Aktion vor dem Berlaymont-Gebäude in Brüssel kritisiert die anhaltende Untätigkeit des Umweltkommissars und seine mangelnde Initiative, die Zerstörung Europas letzten Ur- und Naturwälder zu unterbinden, trotz eines seit vier Jahren laufenden Vertragsverletzungsverfahrens.

Forderung nach rechtlicher Eskalation

Raluca Nicolae von Agent Green ist überzeugt, dass Sinkevičius, auch wenn er sich am Ende seiner Amtszeit befindet, noch maßgeblich zur Lösung beitragen könnte, indem er das Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien an den Europäischen Gerichtshof weiterleitet.

Anhaltende Zerstörung trotz Beschwerden

Im Februar 2020 initiierte die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die rumänische Regierung, aufgrund einer Beschwerde von EuroNatur, Agent Green und Client Earth über illegalen Holzeinschlag in Natura 2000-Gebieten. Trotz klarer Beweise und anhaltender Zerstörung, die auch in den jüngsten Berichten der beteiligten NGOs dokumentiert wurden, hat Sinkevičius den Fall bis heute nicht dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt.

Appell an kommende EU-Kommission

  • Susanne Schmitt von EuroNatur betont, dass vier Jahre Gespräche zu lang seien, und weist darauf hin, dass das Problem systemisch sei und nicht national gelöst werden könne. Sie fordert, dass das Thema nach der EU-Parlamentswahl endlich priorisiert wird und die neue Kommission nicht die Fehler der alten wiederholen darf.
  • Im Zuge der bevorstehenden EU-Wahl rufen die NGOs den EU-Kommissar dazu auf, die neue Kommission zu beauftragen, den Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag in Rumäniens Ur- und Naturwäldern entschlossen fortzusetzen. Eine bisher unbeantwortete Anfrage der NGOs um ein persönliches Treffen unterstreicht die Dringlichkeit des Anliegens.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Euronatur Stiftung vom 11.04.2024