Kritik und Startschwierigkeiten: Regelbetrieb des LNG-Terminals auf Rügen beginnt

Fabian

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Die Deutsche Umwelthilfe äußerte sich kritisch zum heute beginnenden Regelbetrieb des LNG-Terminals auf Rügen und bezeichnete es als eine „teure und unnötige Industrieruine, die die Insel nicht verdient hat.“

Verzögerungen und mangelnde Nachfrage

In Berlin wurde am 5. August 2024 bekannt, dass das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen mit mehrmonatiger Verspätung nun den Regelbetrieb aufnimmt, jedoch ohne dass aktuell Erdgas eingespeist wird. Der Betreiber, Deutsche Regas, musste eine für Juli geplante Auktion zur Vergabe der Terminalkapazitäten auf unbestimmte Zeit verschieben und bisher sind keine Buchungen für das Terminal auf der Transparenz-Plattform „Gas Infrastructure Europe“ verzeichnet.

Kritik der Deutschen Umwelthilfe

Constantin Zerger, der Leiter für Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe, äußerte, dass das LNG-Terminal auf Rügen von niemandem gewollt und nicht benötigt wird. Trotz des Widerstands der lokalen Bevölkerung und erheblicher Umweltschäden sei das Projekt durchgesetzt worden, doch nun fehle die Nachfrage. Die vollen Gasspeicher und das Ausbleiben einer erwarteten Mangellage seien dafür verantwortlich. Bisher habe sich die Betreiberfirma Deutsche Regas damit herausgeredet, dass der Regelbetrieb noch nicht zugelassen war, doch ab heute sei dies nicht mehr der Fall. Die angekündigten LNG-Tanker seien weiterhin nicht in Sicht. Zerger betonte, dass das Projekt schnellstmöglich rückabgewickelt und die Terminalschiffe abgezogen werden sollten. Zudem erwähnte er, dass gegen die Betriebsgenehmigung des Terminals bereits Widerspruch eingelegt wurde und alle Rechtsmittel ausgeschöpft werden sollen.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der DuH e.V. vom 05.08.2024

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