Antarktis: „Danger Islands“ sind neues Schutzgebiet

Nima

Pinguine
© Stanislav /stock.adobe.com

Deutschland engagiert sich für den Erhalt der einzigartigen Flora und Fauna der Antarktis durch die Förderung eines kohärenten und repräsentativen Schutzgebietsnetzwerks. Eine Initiative zwischen Deutschland und den USA, initiiert vom Umweltbundesamt (UBA) und finanziert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), hat zur Erweiterung dieses Netzwerks geführt. Heute wurden auf der 46. Jahrestagung der Antarktis-Vertragsstaaten sieben Inseln an der nordöstlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel, die sogenannten „Danger Islands“, zum Schutzgebiet erklärt. Diese Maßnahme schützt die Inseln vor den negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten, und der Zugang zu den Inseln ist nun nur noch mit einer speziellen Genehmigung gestattet.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke äußerte ihre Freude darüber, dass Deutschland dazu beitragen konnte, das Netzwerk an Schutzgebieten um die Danger Islands zu erweitern, was die internationale Zusammenarbeit im Umweltschutz unterstreicht und zur Bewahrung der Unberührtheit der Antarktis beiträgt.

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, merkte an, dass die Ausweisung der Inseln als Schutzgebiet ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des antarktischen Umweltschutzes und zur Stärkung des internationalen Vertragssystems darstellt. Er freut sich, dass sein Institut in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK) dazu beitragen konnte.

Vom 20. bis 30. Mai 2024 findet in Kochi, Indien, die 46. Jahrestagung der Antarktis-Vertragsstaaten statt. Dort haben die Teilnehmerländer auf Vorschlag von Deutschland und den USA beschlossen, das Gebiet der „Danger Islands“ als antarktisches Schutzgebiet auszuweisen, was die erste Initiative Deutschlands zur Schaffung eines neuen Schutzgebiets in der Antarktis markiert, vorbereitet in Zusammenarbeit mit den USA, deren Wissenschaftler die Bedeutung der Region für den Adeliepinguin hervorgehoben haben.

Auch interessant:  Innovation und Nachhaltigkeit: Die Woche der Umwelt in Berlin

Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, die die Danger Islands besucht hat, betonte die Eignung der Inseln als Schutzgebiet aufgrund ihrer Diversität und reichhaltigen Artenvielfalt. Sie wies darauf hin, dass der Schutz dieser Gebiete entscheidend ist, um den Herausforderungen des Klimawandels und der steigenden Meeresverschmutzung zu begegnen und wertvolle Ruheräume für die marine Biodiversität zu schaffen.

Die Danger Islands, ein Archipel mit sieben Inseln und einer Gesamtfläche von etwa 4,5 km², sind ein Brutgebiet für eine artenreiche Gemeinschaft von Seevögeln und beherbergen die größte Population von Adeliepinguinen der Antarktischen Halbinsel. Diese Pinguinart, die sich hauptsächlich von Krill ernährt, ist von der Klimaerwärmung stark betroffen, was die Halbinsel zu einem Biodiversitätshotspot macht.

Deutschland fördert auch die wissenschaftliche Forschung in den Schutzgebieten, solange sie den Zielen des Schutzes dient, und treibt die Planungen für ein weiteres Schutzgebiet, das Otto-von-Gruber-Gebirge, voran, das nächstes Jahr ebenfalls zum Schutzgebiet erklärt werden soll.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Umweltbundesamt / Veröffentlicht am 30.05.2024