DBU-Förderung für nachhaltige Energie in Moldau

Fabian

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Osnabrück. Im Fokus einer Delegationsreise der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), geleitet von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, stehen die Energiesicherheit und Energieversorgung in Kombination mit verstärktem Umweltschutz in der Republik Moldau. Bis zum 5. September begleiten Projektpartner aus Niedersachsen, Sachsen und Bayern die Delegation. Bonde erklärte, dass es in drei aktuellen DBU-Projekten in Moldau darum gehe, Fachwissen für den Bau von Biogasanlagen zu vermitteln, um mit Gülle, Mist und Trester Strom und Wärme zu erzeugen und damit zur Energiewende beizutragen.

Verstärkung der nachhaltigen Energieversorgung

Bonde betonte, dass die Bioenergie-Erzeugung in Moldau besonders wichtig sei, da das landwirtschaftlich geprägte Land hervorragendes Potenzial biete. Die DBU-Projekte sollen Wege ebnen, um eine zukunftsfähige und nachhaltige Energieversorgung im Land zu verankern. Eine solche von lokalen und regionalen Umwelt- und Klimastakeholdern, mittelständischen Betrieben und Behörden getragene Bürgerenergie könne dem Land Aussicht auf Energiesicherheit und -unabhängigkeit verschaffen.

Verbesserung der energetischen Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe

Der Aufenthalt der Delegation beinhaltet Gespräche in der Deutschen Botschaft, Briefings zur Umwelt- und Landwirtschaftspolitik Moldaus sowie ein Treffen im Landwirtschaftsministerium. DBU-Experte Jörg Lefèvre erklärte, dass die energetische Nutzung von Gülle, Mist, Altspeisefetten oder Trester in der Region Anenii Noi und am Fluss Nistru ausgebaut werden könne, um die Verschmutzung von Böden und Gewässern zu reduzieren.

Strategischer Vorteil durch Biogasanlagen

Lefèvre wies darauf hin, dass die agrarischen Reststoffe als Energieträger für Biogasanlagen genutzt werden sollen, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Im Vergleich zu Photovoltaik und Windkraft bieten Biogasanlagen den Vorteil, Energie bedarfsgerecht erzeugen zu können. Dies sei besonders in den langen und oft regnerischen Wintern Moldaus vorteilhaft, um Strom und Wärme zu produzieren. Die flexible Verwertung der Reststoffe in Biogasanlagen ermögliche eine effiziente Nutzung.

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Modellcharakter der DBU-Projekte

Bonde hob den hohen Modellcharakter der DBU-Projekte in Moldau hervor. Ziel sei es, nicht nur innovative Technologien für den Bau von Biogasanlagen zu fördern, sondern auch das notwendige Wissen für den organisatorischen Aufbau, passende Finanzierungsmodelle und die Einbindung von Dienstleistern, Partnerverbänden und Behörden zu vermitteln. Ein spezielles DBU-Projekt in der Gemeinde Caz Cosnita entwickle ein innovatives Bürgerenergiemodell, das als Vorbild für weitere Dörfer dienen könne.

Moldau im DBU-Fellowship-Programm

Die DBU, eine der größten Umweltstiftungen Europas, fördert neben nationalen auch internationale Projekte, darunter das Fellowship-Programm für mittel- und osteuropäische Staaten. Moldau wurde im Sommer dieses Jahres in dieses Programm aufgenommen. Die politische und wirtschaftliche Situation des Landes ist durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den EU-Beitrittsprozess geprägt. Die überwiegende Abhängigkeit von russischem Erdgas und der Wegfall von Absatzmärkten durch EU-Sanktionen gegen Russland verstärken das Bedürfnis Moldaus nach einer unabhängigen Energiewende.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der DBU vom 03.09.2024