Landschaftspflege mit Kaltblutf-Pferden in Düsseldorf

Nima

Heuernte zu Pferde
© Nadine Haase /stock.adobe.com

Die Stadt Düsseldorf hat erstmals Pferde zur Mahd einer Feuchtwiese im Eller Forst eingesetzt. Die französischen Kaltblut-Wallache Jethrow und Fusain, die von der Fuhrhalterei Stertenbrink aus Erkrath zur Verfügung gestellt wurden, zogen ein Mähwerk über die Wiese an der Rothenbergstraße, nördlich des Unterbacher Sees. In den nächsten Tagen wird das gemähte Gras auf der Fläche trocknen, bevor es ebenfalls mithilfe der Pferde abtransportiert wird.

Die Entscheidung, Pferde für die Mahd einzusetzen, wurde getroffen, um die bisher übliche manuelle Pflege der Wiese durch eine umweltfreundlichere Methode zu ersetzen. Die Pferdemahd ist besonders gut für diese Fläche geeignet, da sie den Boden schont und eine positive ökologische Bilanz aufweist. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie die Insekten- und Amphibienbestände, die auf der Feuchtwiese leben, nicht beeinträchtigt. Laut Marius Erley, dem Abteilungsleiter Forst im Garten-, Friedhofs- und Forstamt, trägt diese Art der Mahd zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt bei.

Die Stadt plant, die etwa 30.000 Quadratmeter große Fläche in mehreren Phasen zu mähen. Der erste Durchgang umfasst ein Drittel der Wiese; der zweite wird im Herbst durchgeführt, und der dritte ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Diese Staffelung gewährleistet, dass stets ausreichend Nahrungspflanzen und Rückzugsorte für die Tiere im Biotop erhalten bleiben.

Die Feuchtwiese an der Rothenbergstraße stellt die einzige größere zusammenhängende offene Feuchtwiesenfläche in Düsseldorf dar und ist der letzte verbliebene Teil einer historischen Moorlandschaft am Rand der Bergischen Heidetrasse. Sie ist mit Gräsern und anderen krautigen Pflanzen bewachsen und hat einen typischen, feuchten Boden. Die Wiese bietet Lebensraum für verschiedene seltene Arten wie die Sumpfschrecke, die Bekassine und die Sumpfdotterblume. Um den ökologischen Wert der Wiese zu bewahren, ist eine schonende und nachhaltige Pflege unerlässlich. Ohne solche Maßnahmen würde das Gelände verbuschen und seinen ökologischen Wert verlieren. Die Mahd hilft zudem, die Stickstoffkonzentration im Boden zu reduzieren, was den Erhalt der seltenen Pflanzenarten fördert.

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Für die Pferdemahd investiert die Stadt in diesem Jahr etwa 10.000 Euro, die aus Mitteln der Klimaanpassung finanziert werden. Nach Abschluss des Pilotprojekts wird die Stadtverwaltung die Methode evaluieren. Sollte sich das Verfahren als erfolgreich erweisen, könnte es dauerhaft fortgeführt und auf andere Flächen ausgeweitet werden. In anderen Regionen Deutschlands sowie im Alpenraum ist die Pferdemahd bereits etabliert.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Düsseldprf / Veröffentlicht am 31.07.2024