Sozialverträgliche Mobilitätswende: Bündnis fordert aktive Gestaltung der Transformation der deutschen Automobilindustrie

Laura

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Das Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende, bestehend aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland, betont in einem aktuellen Papier zur Strukturveränderung in der Automobilindustrie, dass eine erfolgreiche Transformation des Mobilitätssystems nur durch eine aktive Mitgestaltung von Politik und Unternehmen möglich ist. Neben anderen Schlüsselbereichen der Mobilitätswende sieht das Bündnis die deutsche Automobilindustrie als entscheidend für eine nachhaltigere, soziale, innovative und zukunftsorientierte Mobilität.

Die zahlreichen Beschäftigten in der Automobil- und Zulieferindustrie sind nach Ansicht des Bündnisses besonders von den aktuellen und bevorstehenden Veränderungen betroffen. Es werden bereits jetzt Arbeitsplätze in hoher Geschwindigkeit abgebaut, während gleichzeitig qualifizierte Fachkräfte in aufstrebenden Zukunftsbereichen fehlen. Das Bündnis unterstreicht die Notwendigkeit einer sozialverträglichen und proaktiven Gestaltung dieses Wandels für eine vorausschauende Beschäftigungs- und Rentenpolitik sowie zur Vorbeugung von Altersarmut. Es bedauert, nicht erneut zum „Mobilitätsgipfel“ im Kanzleramt am 27.11. eingeladen worden zu sein.

Die Forderungen des Bündnisses an Unternehmen und Politik sind:

1. Antriebswechsel unterstützen:

  • Veränderte Modellpolitik der Unternehmen, die auf kleine, bedarfsorientierte und bezahlbare Fahrzeuge setzt.
  • Deutlicher Ausbau der Ladeinfrastruktur.
  • Gezielte Förderinstrumente für Elektromobilität, wobei der CO2-Fußabdruck maßgeblich für Fördermittel sein sollte und im internationalen Handel preislich berücksichtigt werden muss.

2. Neue Wertschöpfung und Beschäftigung ermöglichen:

  • Aktive Industriepolitik zur Ansiedlung neuer Schlüsselbereiche.
  • Einrichtung eines Transformationsfonds für kleine und mittelständische Unternehmen.
  • Unterstützung betroffener Regionen und Zulieferindustrie bei der Transformation.

3. Weiterbildung intensivieren:

  • Aktive Nutzung vorhandener Instrumente zur Weiterbildung.
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung von Qualifizierungsmöglichkeiten mit dem Ziel einer nahtlosen Beschäftigung für vollen Rentenanspruch.

Das Bündnis betont, dass der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor politisch begleitet und die Beschäftigung durch die Ansiedlung neuer Schlüsselbereiche gesichert werden muss. Es ruft Unternehmen und Politik dazu auf, ihrer Verantwortung schnell und umfassend nachzukommen. Das Positionspapier widmet sich einem wichtigen Aspekt der sozialverträglichen Mobilitätswende, während die Handlungsempfehlungen zu anderen zentralen Themen im Papier zu finden sind.

Basierend auf einer Pressemitteilung von NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vom 26.11.2023