Wichtige Beschlüsse auf der Weltnaturkonferenz in Rom

Fabian

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Die 16. Weltnaturkonferenz (CBD COP 16) wurde am 27. Februar 2025 in Rom erfolgreich abgeschlossen. Wichtige Beschlüsse zur Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal (Global Biodiversity Framework, GBF) sowie zur internationalen Biodiversitätsfinanzierung wurden verabschiedet. Ein zentraler Fokus lag auf Überprüfungsmechanismen und dem Monitoringrahmen, um Fortschritte der nationalen Biodiversitätsstrategien messbar zu machen. Zudem wurden Maßnahmen zur besseren Mobilisierung von Ressourcen für den Biodiversitätsschutz sowie zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Konventionen beschlossen.

Bedeutung der Konferenz für den globalen Naturschutz

Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte die Bedeutung der erzielten Fortschritte für den Schutz der weltweiten Biodiversität. Sie erklärte, dass die Konferenz ein großer Erfolg für die Natur und die Menschheit sei. Besonders hob sie die Einigung auf ein Monitoring hervor, das nicht nur Fortschritte, sondern auch Stillstand oder Rückschläge sichtbar mache. Zudem gebe es nun eine Strategie für eine verbesserte globale Finanzarchitektur sowie zur Mobilisierung von Finanzmitteln für die Naturschutzziele. Rom stelle damit eine gelungene Fortsetzung der vorangegangenen Weltnaturkonferenz in Cali dar.

Dennoch wies Lemke darauf hin, dass der globale Naturschutz noch nicht am Ziel sei. Sie forderte mehr Aufmerksamkeit und ehrgeizigere Maßnahmen von allen Mitgliedsstaaten. Dies sei auch eine Aufgabe für die zukünftige Bundesregierung.

Monitoring- und Überprüfungsmechanismus

Mit der Verabschiedung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal im Jahr 2022 hat sich die internationale Staatengemeinschaft ehrgeizige Ziele gesetzt. In Rom wurde ein Planungs-, Monitoring-, Berichts- und Überprüfungsmechanismus (PMRR) beschlossen, der sicherstellen soll, dass Fortschritte bei der Umsetzung der vier langfristigen Ziele bis 2050 sowie der 23 Handlungsziele bis 2030 einheitlich überprüft werden können.

Die Vertragsstaaten sind verpflichtet, regelmäßig über ihre Fortschritte zu berichten und diese zu diskutieren. Eine erste Überprüfung soll bereits auf der 17. Weltnaturkonferenz im kommenden Jahr erfolgen. Der Monitoringrahmen wurde um über 40 Leitindikatoren ergänzt, anhand derer die Staaten ihre Fortschritte zur Erreichung der Biodiversitätsziele dokumentieren müssen.

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Neue Strategie zur Biodiversitätsfinanzierung

Eine überarbeitete Strategie zur Mobilisierung von Ressourcen soll Staaten sowie Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft dabei unterstützen, Finanzströme verstärkt an Biodiversitätszielen auszurichten. Neben der staatlichen Finanzierung sollen auch der Privatsektor und Entwicklungsbanken einbezogen werden.

Die Vertragsstaaten einigten sich zudem auf einen Fahrplan zur Bestimmung der Institutionen, die den Finanzmechanismus der CBD dauerhaft ausführen werden. Darüber hinaus wurde ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um die globale Biodiversitätsfinanzierung weiter zu stärken.

Wichtige Entscheidungen der COP 16 in Cali

Bereits auf der Weltnaturkonferenz in Cali (21. Oktober – 1. November 2024) wurden bedeutende Beschlüsse zur Umsetzung des Biodiversitätsrahmens gefasst. Die Einbindung des traditionellen Wissens sowie die Beteiligung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften wurden durch die Einrichtung eines permanenten Ausschusses gestärkt. Zudem wurde die Verknüpfung von Biodiversitätsschutz und Klimakrise intensiviert, indem Kooperationen auf politischer, planerischer und operativer Ebene ausgebaut wurden.

Ebenfalls beschlossen wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Weltbiodiversitätsrat und dem Weltklimarat sowie eine bessere Abstimmung zwischen Natur- und Klimaschutzplänen. Auf der COP 17 im Jahr 2026 in Armenien soll zudem geprüft werden, ob ein gemeinsames Arbeitsprogramm zwischen den UN-Konventionen zum Klimaschutz (UNFCCC), zur Biodiversität (CBD) und zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) eingerichtet werden kann. Cali sendete damit ein starkes Signal für natürlichen Klimaschutz an die kommende Weltklimakonferenz in Belém.

Auch für den Schutz der Meere wurden Fortschritte erzielt. Ein neues Verfahren zur Identifizierung biologisch wertvoller und besonders schützenswerter Meeresgebiete wurde eingeführt. Zudem wurde der „Cali-Fonds für den fairen und gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung von digitalen Sequenzinformationen“ eingerichtet, um sicherzustellen, dass biodiversitätsreiche Länder von der Nutzung ihrer genetischen Ressourcen angemessen profitieren.

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Der Globale Biodiversitätsrahmen von Montreal

Der Globale Biodiversitätsrahmen (GBF) wurde auf der 15. Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in Montreal verabschiedet und markierte als „Montreal Moment für die Natur“ einen Meilenstein im globalen Naturschutz. Ziel des GBF ist eine Kehrtwende von der Zerstörung hin zur Wiederherstellung der Natur.

Dafür wurden vier langfristige Ziele bis 2050 sowie 23 Handlungsziele bis 2030 festgelegt. Ein zentrales Ziel besteht darin, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen und 30 Prozent der geschädigten Naturräume zu renaturieren. Darüber hinaus sollen die Risiken durch Pestizide bis 2030 halbiert und umweltschädliche Subventionen in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar abgebaut werden.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BMUV vom 28.02.2025