Stuttgart, 13. Februar 2025 – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) setzt ihren Einsatz für den Erhalt der Gäubahn fort. Nachdem das Verwaltungsgericht Stuttgart die Klage gegen das Eisenbahn-Bundesamt abgewiesen hat, wird die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation einen Antrag auf Zulassung der Berufung beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim stellen.
Kritik an geplanter Unterbrechung der Gäubahn
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärte, das Verfahren habe verdeutlicht, dass die Deutsche Bahn nicht nur eine langjährige, sondern eine dauerhafte Unterbrechung der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen anstrebe. Weder das Eisenbahn-Bundesamt noch die Deutsche Bahn hätten vor Gericht eine rechtliche Grundlage für den als Ersatz vorgesehenen Pfaffensteigtunnel belegen können. Die Vertreter der Deutschen Bahn hätten eingestanden, dass der ursprüngliche Grund für die genehmigte Unterbrechung der Gäubahn – eine geplante bauliche Interims-Maßnahme an der Panoramabahn – nicht mehr bestehe. Trotzdem halte die Bahn an der unumkehrbaren baulichen Kappung dieser europäischen Bahn-Magistrale fest.
Juristische Einschätzung der DUH
Rechtsanwalt Prof. Dr. Remo Klinger, der die DUH in dem Verfahren vertritt, betonte, dass Stuttgart 21 als Gesamtkonzept genehmigt worden sei. Dabei sei eine klare Abfolge der Bauabschnitte vorgesehen gewesen, mit einer nur wenige Monate dauernden Unterbrechung der Gäubahn. Er bekräftigte seine Rechtsauffassung, dass die geplante Abkopplung der Bahnstrecke rechtswidrig sei.
Auswirkungen auf den Bahnverkehr und die Mobilitätswende
Die DUH hatte die Klage gegen die Kappung der Gäubahn eingereicht, da diese Millionen Menschen vom Bahnnetz abtrenne und die Mobilitätswende behindere. Die erwarteten Auswirkungen würden dazu führen, dass viele Bahnreisende auf den Pkw umsteigen, was wiederum einen Anstieg der CO2-Emissionen zur Folge hätte.
Hintergrund zur Gäubahn
Die Gäubahn ist eine zentrale Bahntrasse für die Anbindung von Norditalien, der Schweiz und des südlichen Baden-Württembergs an das europäische Bahnnetz. Ab dem 22. April 2026 soll sie – acht Monate vor der geplanten Eröffnung des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 – offiziell bis 2032, realistischerweise jedoch für 10 bis 15 Jahre, vom Bahnknoten Stuttgart abgekoppelt werden und in Vaihingen enden. Die DUH hatte am 20. Juni 2023 Klage gegen diese Entscheidung eingereicht.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 13.02.2025