Bündnis fordert Fortführung des Heizungsgesetzes und soziale Wärmewende

Fabian

© Wellnhofer Designs / stock.adobe.com

Ein breites Bündnis aus Wirtschafts- und Sozialverbänden sowie Verbraucherschutz- und Umweltorganisationen hat sich in einem gemeinsamen Appell für die Fortführung der seit 2024 geltenden Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG), auch als „Heizungsgesetz“ bekannt, ausgesprochen. Die Organisationen fordern, dass neue Heizungen weiterhin überwiegend mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Damit sollen neue fossile Abhängigkeiten vermieden und Kostenfallen für Bürgerinnen und Bürger verhindert werden. Eine bedarfsgerechte Förderung müsse zudem allen Haushalten den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ermöglichen.

Planungssicherheit und wirtschaftliche Impulse

In dem Appell wird betont, dass das GEG Planungssicherheit für Kommunen und Unternehmen schaffe, Innovationen sowie die Wertschöpfung in Wirtschaft und Handwerk stärke und zugleich dafür sorge, dass Heizen bezahlbar bleibe.

Breite Unterstützung aus verschiedenen Bereichen

Unterstützt wird der Appell von zahlreichen Organisationen, darunter Baukultur.Plus, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (BAUM), der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD), der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW), der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne), der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), co2online, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV), der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Energieberatendenverband GIH, der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB), Greenpeace, Klimaschutz im Bundestag, die Naturfreunde Deutschlands, der Paritätische Gesamtverband, der Sozialverband VdK Deutschland, der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), WWF Deutschland und der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDS).

Warnung vor Rückschritten bei der Wärmeplanung

Das Bündnis spricht sich zudem dafür aus, an den bestehenden Fristen zur kommunalen Wärmeplanung festzuhalten. Es warnt vor zusätzlichen Kosten und Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher, falls Erdgas in bestehenden Heizungen durch Wasserstoff oder Biomethan ersetzt werde.

Auch interessant:  Verkaufsstopp für Flufenacet-Pestizide: DUH setzt Zulassungspausen durch

Appell gegen klimaschädliche Scheinlösungen

Patrick Rohde, stellvertretender Geschäftsführer Politik des BUND, erklärte, dass jede neu eingebaute fossile Heizung künftig sowohl das Klima als auch den Geldbeutel der Eigentümer belaste. Ohne die aktuell geltenden Rahmenbedingungen würden klimaschädliche und teure Scheinlösungen wie Wasserstoffheizungen begünstigt. Statt neuer Unsicherheit brauche es jetzt einen starken Schub für die Wärmewende.

Soziale Ausgestaltung des Gesetzes gefordert

Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, betonte, dass das GEG in seiner Klimawirkung nicht abgeschwächt, sondern vielmehr ergänzt werden müsse. Es brauche eine soziale Wärmewende mit gestaffelter Förderung, effektivem Mieterschutz und gezielter Unterstützung für gemeinnützige, soziale Einrichtungen. Klimaneutrale Wärme dürfe kein Luxus sein, sondern müsse allen zugänglich gemacht werden. Die Bundesregierung habe hierfür alle nötigen Mittel in der Hand und sei nun in der Verantwortung.

Studie bestätigt Wirksamkeit des Gesetzes

Eine im Februar veröffentlichte Studie des Öko-Instituts und des Paritätischen Gesamtverbandes kam zu dem Schluss, dass das Gebäude-Energie-Gesetz eine gerechtere und zielgerichtetere Senkung der CO2-Emissionen ermögliche als eine reine marktwirtschaftliche Lösung wie der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe.

Kritik an fossilen Heizsystemen

Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online, äußerte, dass sich trotz steigender Kosten weiterhin viele Hauseigentümer für Gasheizungen entschieden hätten – allein in den letzten zwei Jahren seien über 1,2 Millionen neue Anlagen installiert worden. Die Rahmenbedingungen für fossile Heizsysteme verschlechterten sich jedoch zunehmend durch steigende CO2-Preise, höhere Netzentgelte und gesetzliche Einschränkungen. Die beste Absicherung gegen steigende Heizkosten seien erneuerbare Energien und energetische Sanierung. Die neue Bundesregierung müsse jetzt Verunsicherung beenden und klare Signale setzen.

Wirtschaftliche Vorteile erneuerbarer Technologien

Berechnungen von co2online zufolge könnten Gasheizungen Verbraucherinnen und Verbrauchern über einen Zeitraum von 20 Jahren doppelt so hohe Kosten verursachen wie Wärmepumpen.

Auch interessant:  Debatte im Bundesrat: Streit um Glyphosat-Verwendung in Wasserschutzgebieten

GEG als Instrument für Energieunabhängigkeit

Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft, bezeichnete das GEG als ein zentrales Instrument, das durch den Einsatz erneuerbarer Energien die Abhängigkeit von Erdgas- und Erdölimporten reduziere und damit die Resilienz Deutschlands stärke.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des BUND’s vom 20.03.2025