Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) setzt die enge Zusammenarbeit mit den Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe fort, um zentrale Zukunftsthemen wie die „Flächendeckende Arzneimittelversorgung“ und die „Fachkräfte für die Apotheke“ zu adressieren. Aufbauend auf der im Juli 2023 vorgestellten Studie „Apotheken und Approbierte in NRW“, die 2024 fortgeschrieben wird, wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Bedeutung der öffentlichen Apotheken
- Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betonte die zentrale Rolle der öffentlichen Apotheken: Sie seien unverzichtbar für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung und ein wesentlicher Bestandteil der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Das Land Nordrhein-Westfalen setze sich intensiv für den Erhalt der öffentlichen Apotheken ein.
- Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, hob hervor, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Land NRW Zuversicht gebe, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam bewältigen zu können. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, ergänzte, dass eine Politik des Zuhörens und der gemeinsamen Gestaltung entscheidende Erfolgsfaktoren seien.
Systematische Erarbeitung von Handlungsempfehlungen
Seit September 2023 haben die Akteure in einem strukturierten Arbeitsprozess konkrete Maßnahmen entwickelt und vereinbart, die künftig durch eine Fortschreibung der Studie begleitet werden.
Handlungsempfehlungen für eine flächendeckende Arzneimittelversorgung
Zukunftsfähige Konzepte für das Apothekenwesen:
Das Ministerium wird sich bei Bedarf auf Bundesebene für gesetzliche Anpassungen einsetzen. Mögliche Ansatzpunkte sind:
- Überprüfung der Nacht- und Notdienstregelungen.
- Anpassung der Vergütungsstrukturen.
- Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen vor Ort.
- Regionales Monitoring des Versorgungsnetzes zur Identifizierung von Versorgungsengpässen.
Stärkung regionaler Strukturen:
Geplant sind runde Tische mit Beispielkommunen ab 2025, um die Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Kommunen zu fördern, insbesondere in Fragen der Nachfolgeunterstützung und versorgungsrelevanten Services.
Fortlaufender Dialog:
Gespräche mit Apothekerkammern und -verbänden sollen die künftige Ausrichtung der Arzneimittelversorgung weiterentwickeln.
Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs
- Monitoring der Personalbedarfe:
Eine kontinuierliche Analyse durch die Selbstverwaltung soll Engpässe frühzeitig identifizieren. - Attraktivität des Arbeitsplatzes Apotheke:
Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Mobilisierung bislang ungenutzter Fachkräfte („stille Reserve“) sollen umgesetzt werden. - Aus- und Weiterbildung:
- Sicherstellung einer flächendeckenden PTA-Ausbildung.
- Prüfung der Ausweitung von Studienplätzen im Fach Pharmazie.
- Förderung praxisorientierter Inhalte bereits im Studium.
Fokus auf Entbürokratisierung
Die Apothekerkammern bekennen sich zur Qualitätssicherung in der Arzneimittelversorgung, fordern jedoch eine Reduktion unnötiger bürokratischer Vorschriften. Gabriele Regina Overwiening forderte eine Verschlankung des regulatorischen Rahmens, um den Apothekenbetrieb zu entlasten.
Dr. Armin Hoffmann lobte die Bereitschaft des Gesundheitsministeriums, Prozesse wie das Impfen in Apotheken oder die Weiterentwicklung der Pflichtöffnungszeiten voranzutreiben.
Gesundheitsminister Laumann betonte, dass eine Entbürokratisierung erforderlich sei, ohne die Sicherheit für Patientinnen und Patienten zu gefährden. Man arbeite an einer Vereinheitlichung der Vollzugsvorschriften und der Einführung eines Qualitätssicherungssystems, um die Zukunftsfähigkeit des Apothekensystems zu gewährleisten.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW vom 13.01.2025