Im Jahr 2023 wurde ein Rückgang der Schwermetalleinträge um 90 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1986 festgestellt. Diese Erkenntnis basiert auf Messungen, die an fünf Standorten in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurden: im Eggegebirge (Velmerstot), in der Eifel (Simmerath), im Bergischen Land (Osenberg), im Rothaargebirge (Hilchenbach) und im Münsterland (Bocholt). Seit 1986 messen diese Stationen den Eintrag von Blei und Cadmium durch Staubniederschlag, und kürzlich wurde der Indikator für diese Messungen aktualisiert.
Natürliche und menschliche Quellen
Durch Verwitterungsprozesse gelangen geringe Mengen der Metalle auf natürlichem Weg in Böden und Gewässer. Deutlich größere Einträge entstehen jedoch durch menschliche Aktivitäten. Zu den Hauptquellen gehören die Herstellung und Verarbeitung von Metallen, die Verbrennung fossiler Brennstoffe oder von Müll sowie der Kraftfahrzeugverkehr.
Effekte der Umweltpolitik
Der Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer betonte, dass innovative Lösungen zur Emissionsminderung in der Industrie und das Verbot von Blei in Kraftstoffen sowie Bremsbelägen in den vergangenen Jahrzehnten bereits positive Effekte gezeigt haben. Er äußerte, dass ambitionierte Umweltpolitik sich auszahle und die Gesundheit der Menschen davon profitiere. Krischer warnte davor, sich auf vergangenen Erfolgen auszuruhen und betonte die Notwendigkeit, den Schutz der Menschen und der Umwelt vor Schadstoffbelastung weiter zu verstärken, um die Lebensqualität in Nordrhein-Westfalen zu verbessern.
Langfristige Auswirkungen auf die Umwelt
Es ist entscheidend, die Blei- und Cadmiumeinträge im Blick zu behalten, um ihre Auswirkungen und möglichen Handlungsbedarf abzuschätzen. Schwermetalle wirken nachhaltig auf Ökosysteme und reichern sich unter bestimmten Bedingungen in Böden, Pflanzen, Gewässern und tierischen Organismen an. Da Schwermetalle nicht abgebaut werden, bleiben sie dauerhaft in der Umwelt.
Gesundheitliche Risiken
Über die Nahrungskette können die Schwermetalle auch in den menschlichen Körper gelangen, was gesundheitliche Risiken nach sich zieht. Besonders betroffen von den Auswirkungen sind innere Organe wie die Nieren oder die Leber. Außerdem kann Blei negativ die Entwicklung des frühkindlichen Nervensystems beeinflussen.
Transport durch Staubemissionen
Staubemissionen, darunter auch von Cadmium und Blei, gelangen in die Umwelt, wobei die Partikel in der Atmosphäre weite Strecken zurücklegen können. Sie wirken nicht nur am Entstehungsort, sondern auch in ländlichen Regionen, wo sie über Niederschläge ausgewaschen werden.
Langzeittrends und aktuelle Herausforderungen
Der Eintrag von Blei und Cadmium in NRW ist seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1986 stark zurückgegangen. Im Jahr 2023 betrug der Eintrag dieser Schwermetalle nur noch 10 Prozent im Vergleich zum Basisjahr, was einem Rückgang um 90 Prozent entspricht. Der Schwermetalleintrag an ländlichen Stationen war in den letzten zehn Jahren weitgehend konstant. Es ist jedoch zu erwähnen, dass im unmittelbaren Umfeld von Industriestandorten im Jahr 2023 noch vereinzelte Überschreitungen von Immissionswerten zu verzeichnen waren.
Die seit den 80er Jahren zu beobachtenden Minderungen beim Schwermetalleintrag an den ländlichen Stationen wurden durch diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität erreicht.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW vom 12.09.2024