Angesichts der sich zuspitzenden Hungerkrise in Äthiopien warnt der NABU eindringlich vor Kürzungen im deutschen Entwicklungsetat. Die jüngste Mitteilung des UN-Welternährungsprogramms (WFP), aufgrund fehlender finanzieller Mittel lebensrettende Hilfsmaßnahmen für Hunderttausende Frauen und Kinder einstellen zu müssen, mache die gravierenden Konsequenzen einer geschwächten Entwicklungszusammenarbeit deutlich. Auch auf den Naturschutz seien negative Auswirkungen zu erwarten.
Entwicklungszusammenarbeit als Schutz vor Katastrophen
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger betonte, dass derzeit Millionen Menschen in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern um ihr Überleben kämpften. Ein weiterer Rückzug der internationalen Gemeinschaft – auch Deutschlands – würde das menschliche Leid verstärken und langfristig die Lebensgrundlagen zerstören. Er appellierte an die Bundesregierung, geplante Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit zu überdenken und sich weiterhin entschieden für Ernährungssicherheit, Armutsbekämpfung und Naturschutz einzusetzen.
NABU-Arbeit in Äthiopien verbindet Naturschutz mit Ernährungssicherheit
Seit 2006 ist der NABU in Äthiopien aktiv, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen Natur- und Ressourcenschutz eng mit der Sicherung von Ernährung und Einkommen verknüpft sind. Mithilfe deutscher Entwicklungsgelder unterstützt die Organisation Kleinbäuerinnen und -bauern dabei, ihre Landwirtschaft nachhaltig, klimaresilient und selbstbestimmt zu gestalten.
Krüger erklärte, dass bei einem Zusammenbruch der Grundversorgung mit Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe nicht nur Menschenleben gefährdet seien, sondern auch nachhaltige Entwicklung und natürliche Lebensgrundlagen auf dem Spiel stünden.
Krisen verschärfen die Lage von Mensch und Natur gleichermaßen
Der NABU-Präsident berichtete weiter, dass man vor Ort erlebe, wie eng das Schicksal von Mensch und Natur miteinander verwoben sei. Dürre, Bodenerosion und Artensterben träfen besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen. Nur durch eine stabile Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit könne verhindert werden, dass die globalen Krisen von heute zu den Katastrophen von morgen würden.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vom 24.04.2025