Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 58 Kerzenhersteller und -anbieter hinsichtlich der verwendeten Rohstoffe, ihrer Nachhaltigkeit und der Kennzeichnung untersucht. Der 3. Kerzencheck zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin kaum nachvollziehen können, ob sie durch den Kauf von Kerzen zur Regenwaldzerstörung und Klimakrise beitragen. Obwohl einige Unternehmen bereits vor drei Jahren Besserung gelobt hatten, bleibt der Fortschritt bei der Kennzeichnung der Rohstoffe aus. So geben 18 Unternehmen an, fossiles Paraffin zu nutzen, doch nur fünf kennzeichnen dies entsprechend. Palmöl ist bei weniger als der Hälfte der palmölhaltigen Kerzen deklariert.
Rückgang bei nachhaltig zertifiziertem Palmöl
Nur 11 von 58 Unternehmen verwenden ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2021, als es noch 20 von 52 Unternehmen waren. Sieben Unternehmen verzichten vollständig auf Palmöl, was jedoch nicht automatisch umweltfreundlicher ist. Ölpalmen liefern pro Hektar besonders viel Pflanzenöl, und ein Verzicht würde lediglich zu einer Verschiebung hin zu fossilem Paraffin oder weniger effizienten Rohstoffen wie Raps- oder Sojaöl führen. Entscheidend ist laut DUH der Einsatz von Palmöl, das strengen Nachhaltigkeitskriterien entspricht.
Forderung nach europaweiter Kennzeichnungspflicht
Die DUH fordert eine verpflichtende Deklaration, um Verbraucherinnen und Verbrauchern Transparenz über den Einsatz und die Nachhaltigkeit von Palmöl oder anderen nachwachsenden Rohstoffen zu bieten. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont, dass rund 60 Prozent der Unternehmen verschweigen, ob und in welcher Form Palmöl verwendet wird. Er fordert eine europaweite Kennzeichnungspflicht, damit bewusste Kaufentscheidungen möglich werden. Zudem empfiehlt er, besonders in der Adventszeit auf Kerzen mit nachhaltig zertifizierten Rohstoffen zu achten. Der DUH-Kerzencheck solle dabei eine konkrete Orientierung bieten.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH e.V.) vom 30.11.2024