DUH fordert strikte Einhaltung der Mehrwegpflicht bei Fastfood-Giganten

Fabian

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Berlin, 11.10.2024: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat einen bedeutenden rechtlichen Sieg errungen, indem sie McDonald’s dazu verpflichtet hat, seinen Kunden pflichtgemäß Mehrwegalternativen anzubieten. Bei kürzlich durchgeführten Testbesuchen in Berlin stellte die DUH fest, dass in 40% der getesteten McDonald’s-Filialen gegen die Mehrwegangebotspflicht verstoßen wurde. Trotz der Behauptung von McDonald’s, ein eigenes Mehrwegsystem für Getränke und Eis etabliert zu haben, erhielten die Tester in einigen Filialen keine Mehrwegbecher. Um zukünftige Verstöße zu verhindern, forderte die DUH Unterlassungserklärungen von McDonald’s Deutschland LLC und einem Berliner Franchisenehmer, welche auch abgegeben wurden, um die Verstöße anzuerkennen und deren Wiederholung auszuschließen.

Kritik an der Unternehmenspolitik von McDonald’s

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisierte das Verhalten von McDonald’s scharf. Sie bemängelte, dass es notwendig sei, einen internationalen Fastfood-Konzern gerichtlich zu zwingen, sich an gesetzliche Vorschriften zu halten, was die umweltschädliche Einwegstrategie des Unternehmens bestätige. McDonald’s bewerbe Einwegbecher in Kampagnen als attraktiv und unterstütze Klagen gegen Umweltsteuern, während das Unternehmen in Frankreich bei Mehrweglösungen erfolgreich sei. Die DUH forderte von Umweltministerin Steffi Lemke eine bundesweite Einwegabgabe von mindestens 20 Cent und ein Verbot von Einweggeschirr für den Vor-Ort-Verzehr, um den Verpackungsmüll erheblich zu reduzieren.

Plädoyer für einheitliche Mehrwegsysteme

Die DUH kritisierte zudem das Angebot von McDonald’s an kundenspezifischen Mehrwegbechern, die nur in den eigenen Filialen zurückgegeben werden können. Stattdessen plädierte die Organisation für die Teilnahme an einem branchenübergreifenden Mehrweg-Poolsystem, das effizientere und vorteilhaftere Mehrweglösungen für Getränkebecher und Essensboxen ermöglichen würde.

Problematik der mangelhaften Kontrollen

Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, hob hervor, dass in Deutschland jährlich ein erheblicher Müllberg aus Milliarden von Einwegbechern und Essensboxen entstehe, was gravierende Auswirkungen auf Umwelt und Klima habe. Er kritisierte, dass insbesondere bei McDonald’s, einem Marktführer im Fastfood-Sektor, zahlreiche Verstöße gegen die Mehrwegpflicht festgestellt wurden. Er bemängelte zudem, dass die zuständigen Landesbehörden ihre Kontrollaufgaben nicht ausreichend wahrnähmen. Die DUH fordere bei Verstößen hohe Bußgelder, um die Ernsthaftigkeit der Mehrwegpflicht zu unterstreichen und werde weiterhin Tests durchführen und rechtlich gegen Verstöße vorgehen.

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Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der DUH e.V. vom 11.10.2024