DUH fordert nachhaltigen Wandel: Kritik am Black Friday

Fabian

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An den Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday wird 2024 in Deutschland ein Umsatz von schätzungsweise 5,9 Milliarden Euro für Aktionsware erwartet. Diese Zahl, veröffentlicht vom Handelsverband Deutschland am 19. November, verdeutlicht den enormen Konsumrausch. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert, diese ressourcenintensiven Rabatttage abzuschaffen. Statt zu kurzfristigem Konsum zu verleiten, sollten Händler auf langlebige Produkte und Reparaturservices setzen. Verbraucherinnen und Verbraucher appelliert die DUH, funktionsfähige Waren möglichst lange zu nutzen, defekte Produkte zu reparieren oder auf wiederaufbereitete Geräte zurückzugreifen. Besonders kritisch bewertet die DUH die massenhafte Vernichtung retournierter Waren nach den Konsumaktionen.

DUH: Aufruf zu einem „Green Friday“

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betonte, dass angesichts der Klima-, Müll- und Ressourcenkrise ein „Green Friday“ mit günstigen Reparaturangeboten anstelle eines Black Fridays notwendig sei. Sie führte aus, dass der Kauf neuer Produkte, insbesondere von Elektrogeräten, trotz funktionierender oder leicht reparierbarer Altgeräte umweltschädlich sei. Metz erklärte, die umweltfreundlichste und günstigste Lösung sei die langfristige Nutzung vorhandener Produkte. Sie forderte den Handel auf, Versprechen zum Klimaschutz und zur Müllvermeidung ernst zu nehmen und den Konsumwahn zu beenden.

Warnung vor illegalen Importprodukten

Die DUH warnte, dass viele Produkte, die über Online-Marktplätze wie Amazon, Temu, eBay, Wish oder Joom verkauft werden, illegal importiert seien und nicht den geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprächen. Dies umfasse gefälschte Elektronikartikel, gepanschte Kosmetika und schadstoffbelastetes Kinderspielzeug. Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft, erklärte, dass insbesondere während der Aktionstage viele dieser Produkte angeboten würden. Er forderte, dass Online-Marktplätze haftbar gemacht werden, wenn Hersteller oder Vertreiber in Deutschland nicht greifbar seien. Zudem müssten die Plattformen sicherstellen, dass gesetzliche Vorgaben wie Entsorgungsinformationen oder die Rücknahme alter Elektrogeräte eingehalten werden.

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Kritik an Vernichtung retournierter Waren

Ein weiteres Problem sei die Vernichtung retournierter Waren nach dem Black Friday. Fischer wies darauf hin, dass jedes Jahr 17 Millionen retournierte Artikel in Deutschland zerstört würden. Er kritisierte, dass Bundesumweltministerin Lemke es bislang versäumt habe, eine durchsetzungsfähige Rechtsverordnung zur Verhinderung dieser Ressourcenverschwendung auf den Weg zu bringen. Er forderte die nächste Bundesregierung auf, die Retourenvernichtung zu stoppen und ein Umdenken im Umgang mit zurückgesandten Produkten zu bewirken.

Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 25.11.2024